Mittwoch, 29. Januar 2020
Wider dem Vergessen-Holocaustgedenken

Die heutige Generation kann das gewaltige Verbrechen, des „Tausendjährigen Reiches“, nicht mehr rückgängig machen – schuldig daran ist sie auch nicht. 
Wenn ich höre, dass Menschen dieser Generation propagieren: „wir müssen endlich einen Schlussstrich ziehen“, läuft es mir kalt den Rücken runter. 
Noch nie in der Historie der Menschheit, wurde eine so industrialisierte Tötungsmaschinerie betrieben, wie unter Hitler und seinen Schergen. Das gehört genauso zur deutschen Historie, wie unsere Dichter und Denker. Niemand würde auf die Idee kommen, Goethe, Schiller, Kant etc. totzuschweigen.  
Wenn ein Herr Gauland von der AfD, die NS-Zeit als Vogelschiss in der Geschichte, bezeichnet, ist es der Versuch, die Geschichte zu vergessen und die ungeheuren Verbrechen, von Hitler und seinen Mitstreitern, zu negieren. Dagegen muss sich jeder Demokrat wehren.
Nur die Erinnerung an die Vergangenheit kann dafür sorgen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Es unsere Pflicht, die Historie - positive wie auch dunkle Zeiten - nicht zu vergessen. In der Geschichte gibt es keinen Schlussstrich.  
Die Zukunft demokratisch, gerecht und sozial gestalten kann nur, wer die Historie seiner Nation, in der Gesamtheit nicht vergisst.

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Es sind merkwürdige Zeiten. Wir verlieren zunehmend das Mittelmaß in Wort und Tat.
Zum Holocaust-Gedenken bin ich Deiner Auffassung, Vergessen ist falsch. Wir brauchen die Erinnerung, um uns vor einer Wiederholung zu hüten.
Und wir brauchen Übung im freien, auch nicht konformem Denken. Mit Anfang 20 habe ich - warum auch immer - relativ viele Dokumentatio-nen über das Dritte Reich gesehen. In einer wurde eine Holocaustüber-lebende gefragt, wie wir einer Wiederholung vorbeugen können. (Ich bin mir bewusst, dass unser Einfluss begrenzt ist.) Die Befragte ant-wortete, wir sollten uns in Friedenszeiten im Mut zur freien Rede üben. Dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass wir auch "in ungemüt-lichen Zeiten den Mund aufmachen".

Eine Geißelung durch ein schlechtes Gewissen hingegen empfinde ich als destruktiv. Unsere Generation hat die Verbrechen nicht begangen. Schlechtes Gewissen schwächt und hindert am freien Denken. Gerade in der heutigen Zeit brauchen wir Stärke und freies Denken.

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Antwort
Schönen Dank, für die klugen Zeilen, die ich sofort unterschreibe, da genau was Du ansprichst, mein Antrieb war, meine (freien) Gedanken, aufzuschreiben. Gruß Uwe

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Vielen Dank für das Kompliment.
Dir einen schönen Sonntagnachmittag!

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