Der FIFA-Rat hat zugestimmt, die Fußball-WM 2034 nach Saudi-Arabien zu vergeben. Das, obwohl alle offiziellen Ratsmitglieder wissen, in Saudi-Arabien ist die Menschenrechtslage katastrophal.
Die Entscheidung, die Fußball-WM an ein Land zu vergeben, das die Demokratie - im wahrsten Sinne des Wortes - mit Füßen tritt, ist ein weiterer Schritt, der zeigt, wie sehr wirtschaftliche und politische Interessen im internationalen Fußball und Spitzensport über ethische und menschenrechtliche Überzeugungen gestellt werden.
Die Vergabe der Fußball-WM 2034 an Saudi-Arabien ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich für Menschenrechte und Fairness im Sport einsetzen.
Für das Königreich Saudi-Arabien ist eine Fußball-WM im eigenen Land eine wunderbare Chance, das eigene Image aufzupolieren und von Makeln abzulenken.
Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit, faire Gerichtsverfahren, gleiche Rechte für alle Bürgerinnen und Bürger sind in diesem Staat nicht vorgesehen und gewollt.
Saudi-Arabien möchte durch positives Sportswashing sein Image aufbessern. Unterstützt wurde und wird das autokratische System durch die hohlen Phrasen vom FIFA-Regenten Gianni Infantino, der schon die WM 2022 unter fast identischen Voraussetzungen in Katar ermöglichte.
Fakt ist, ein so großes Sportevent, wie eine Fußball-WM, ist ein strategisches Werkzeug und dient dazu, von systematischen Menschenrechtsverletzungen abzulenken.
Mit dieser Entscheidung hat die FIFA erneut bewiesen, dass sie ihre eigenen ethischen Richtlinien ignoriert, wenn es um lukrative Deals und geopolitische Vorteile geht.
Infantino und Co. nutzen Narrative, wie die Kraft des Fußballs und Brücken bauen, um ihre Entscheidungen zu rechtfertigen. Ein rhetorisches Manöver, das schon bei der WM-Vergabe an Katar griff und massiv kritisiert wurde. Gleichzeitig wird mit dieser Vergabe erneut signalisiert, dass autoritäre Regime keine Konsequenzen fürchten müssen, solange sie finanziell attraktiv sind.
Fazit:
Man darf nur hoffen, dass diese WM-Vergabe zu einem erneuten Aufschrei und verstärktem Druck auf die FIFA führt.
Fans, Spieler und Menschenrechtsorganisationen haben bereits bei früheren Turnieren gezeigt, dass Proteste und kritische Berichterstattung nicht ignoriert werden können. Die entscheidende Frage bleibt: Wie lange wird es dauern, bis die FIFA gezwungen wird, Verantwortung zu übernehmen und glaubwürdig zu werden.
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