Mittwoch, 10. September 2025
Der Bundeszuschuss zur Rente – ein Rechentrick?

Offizielle Erzählung
Politik und Medien-Darstellung ist, die Rente müsse ständig durch den Steuerzahler gerettet werden.
Jährlich wird die Rentenversicherung mit über 100 Mrd. € Bundeszuschuss (BZ) subventioniert.
Das Mantra „Die Jungen zahlen für die Alten“ ist ein Märchen, das Politik und Lobbygruppen gern erzählen, um die gesetzliche Rente schlechtzureden. Diese Diskussion artet in einem (gewollten?) Klassenkrieg - Arm gegen Reich - aus.

Realität der Finanzierung
Der BZ wird nicht ausschließlich aus Steuern finanziert, sondern auch aus Beiträgen und Steuern der Rentner*innen selbst.

Rentner*innen als Zahler
Renten sind ab einer bestimmten Höhe zu versteuern. Jährlich fließen dadurch zweistellige Milliardenbeträge Einkommensteuer von Rentner*innen zurück in den Bundeshaushalt.
Das wird in der Rentendebatte genauso verschleiert, wie die Finanzierung, der versicherungsfremden Leistungen (VL):
> Mütterrente
> Renten für Kriegsopfer
> Fremdrentenrecht
Diese Posten sind eigentlich gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Sie müssten aus dem Bundeshaushalt getragen werden und nicht aus den Beiträgen der versicherten Rentner*innen zweckentfremdet. Man könnte es auch als Plünderung der Rentenkasse bezeichnen.



Fazit
Fakt ist: Der BZ zur Rentenkasse stammt nicht nur aus den Steuern der Erwerbstätigen. Auch Rentner*innen finanzieren ihn – durch Einkommensteuer auf ihre Rente, Sozialabgaben auf Betriebsrenten und Nebenverdienste sowie durch Mehrwertsteuer & Co. bei jedem Einkauf.
Der BZ ist kein Geschenk, sondern eine Rückführung von Beitragsgeldern und eine Umlenkung von Steuerzahlungen der Rentner*innen.
Hinzu kommt, dass die Politik sich weigert, versicherungsfremde Leistungen sauber aus dem Rententopf herauszurechnen und aus dem Topf zu finanzieren, wo sie hingehören: Aus dem allgemeinen Steuerhaushalt.
So entsteht das Bild, die aktuellen Beitragszahler würden überfordert und die Rentner*innen seien eine finanzielle Belastung.
Durch die Vermischung von Beiträgen, Zuschüssen und versicherungsfremden Leistungen entsteht ein Narrativ, das Rentnerinnen den Staat nur Geld kosten.
Die Wahrheit ist: Rentnerinnen sind nicht nur Empfänger, sondern auch Mitfinanzierer – über Steuern und Abgaben für die VL, in dreistelliger Milliardenhöhe.

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Sonntag, 7. September 2025
AfD und die Schwäche der Demokratie

Die Enthüllung des Spiegels (Nr. 37, 5.9.2025), dass Philipp R. , der Koordinator für Sicherheit der AfD-Bundestagsfraktion rechtskräftig wegen einer brutalen Gewalttat gegen Asylsuchende verurteilt wurde, löste kaum noch Aufsehen aus. Zu vertraut sind solche Schlagzeilen inzwischen geworden.

Die eigentliche Gefahr
Gewaltvergangenheiten in den Reihen der rechtsextremistischen AfD wirken längst nicht mehr wie ein Schock, sondern wie eine Blaupause, für den nächsten antidemokratischen Akt der AfD.
Diese strebt in ihrer Stoßrichtung – auch wenn sie es in Programmen verschleiert – auf eine Einschüchterung, Deklassierung und Abschiebung von Bürger*innen nach Abstammung an. Demokratische Rechte sollen nicht mehr für alle gelten, sondern nach „Stammbaum“. Das ist nicht einfach nur rechts. Das ist demokratiefeindlich.
Im Bundestag wollen die Grünen nun erneut prüfen, ob man das Bundesverfassungsgericht einschalten sollte. Die Linkspartei hat sich bereits gesprächsbereit gezeigt. Aber wo bleiben Union und SPD?
Gerade die Union drückt sich um Klarheit. Ihr Fraktionschef Jens Spahn plädierte zu Beginn der Wahlperiode dafür, die AfD „wie jede andere Partei“ zu behandeln. Im Wahlkampf schwenkte die Union dann auf das Thema „Migration“ um und lieferte der AfD damit die Bühne, auf der sie sich am Wahlabend feiern konnte. Auch die SPD bleibt unentschlossen.

Fazit
Die regierenden Volksparteien (SPD und Union) wissen, dass es in Deutschland Instrumente der wehrhaften Demokratie gibt, die dazu da sind genutzt zu werden.
Das Bundesverfassungsgericht kann prüfen, ob die AfD eine Gefahr für die Demokratie darstellt. Doch anstatt diesen Schritt konsequent zu gehen, fürchten Union und SPD, politisch schwach auszusehen.
Sie lassen die stärkste Waffe (Parteiverbot), die das Grundgesetz gegen Demokratiefeinde bereithält, ungenutzt – aus Angst, schwach zu wirken und Vertreter*innen zu verlieren.
So entsteht ein gefährlicher Widerspruch: Demokratische Parteien, die sich alle Wege (auch Sackgassen) offenlassen, nur um gegenüber der AfD nicht schwach zu erscheinen.
Vielleicht wird man eines Tages sagen: Die Demokratie ist nicht an der Strategie der AfD gescheitert – sondern an der Furcht der demokratischen Parteien, entschlossen und geschlossen zu handeln.

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Donnerstag, 4. September 2025
Gruppenzwang

Fast jeder kennt die Situation: Alle in der Clique machen mit – und auch du überlegst, ob du mitziehst, obwohl du eigentlich gar nicht so richtig willst. Genau das ist Gruppenzwang. Die zwei Seiten des Gruppenzwangs:
Gruppenzwang ist nicht per se schlecht. Er kann in riskantes, negatives Verhalten treiben, aber auch positive Effekte haben:
> Negativer Gruppenzwang
Alkohol trinken, rauchen, Drogen probieren, Radikalismus, Vandalismus, Mobbing. Vieles entsteht aus Mutproben oder dem Wunsch nach Anerkennung durch die Gruppe.
> Positiver Gruppenzwang
In bestimmten Cliquen gilt es als cool, Sport zu treiben oder sich sozial einzusetzen. Auch das ist Anpassung – nur mit konstruktiven, positiven Folgen.

Fazit
Gruppenzwang kann starken Stress auslösen – von innerem Druck und Selbstzweifeln bis hin zu Handlungen, die sogar rechtliche Konsequenzen haben können.
Offene Gespräche mit Freund*innen helfen, diesen Druck einzuordnen, die eigenen Standpunkte zu festigen und Orientierung zu finden.
Entscheidend bleibt, dass man sich als Mensch traut, seinen eigenen Weg zu gehen – auch wenn das bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen.

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Mittwoch, 13. August 2025
Koalitatonsvertrag CDU/CSU/SPD

Update: zum Artikel vom 6. Mai 2025
Es kam, wie es kommen musste. Nach 100 Tagen Regierung kommen CDU/CSU und SPD mit ihrer Regierungspolitik nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Da hilft auch der 146-seitige Koalitionsvertrag nicht, auf deren inhaltlichen Aussagen sich CDU/CSU und SPD geeinigt haben.

Fazit
Genau, wie schon bei dem Vertrag der Ampelkoalition (CDU/CSU, Grüne, SPD) scheinen viele der Vertragszeilen für die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker schwer interpretierbar oder bindend zu sein.
Die aktuell dokumentierten Vorstellungen in der Sozialpolitik, lassen eine gemeinsame, für die Bevölkerung konzipierte Politik nicht zu. Die Zeilen des Koalitionsvertrages werden von jeder Koalitionspartei so interpretiert, wie es zu ihren individuellen Denkansätzen gerade passt.
Man darf davon ausgehen, dass diese Vorgehensweise nicht fördernd zum Fortbestand der Koalition beiträgt.

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Dienstag, 29. Juli 2025
Update: Ursache allen Übels ist der Mensch

Im Oktober 2024 erinnerte der folgende Artikel daran, dass die Menschheit, sich mit all den Kriegen und der hausgemachten Klimakatastrophe, immer wieder selbst infrage stellt. Es ist davon auszugehen, dass es sich auch nicht ändern wird.
Schaut man sich den Lauf der Weltgeschichte an, ist es eine immerwährende Geschichte, die sich seit Jahrtausenden wiederholt. Die Realität kann nicht verleugnet werden.
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, das Drama Israels in Palästina und die vielen anderen Kriegsschauplätze weltweit, zeigen das Ego der dafür verantwortlichen Politiker*innen deutlich auf.
Was schwer nachvollziehbar ist, dass es auch Menschen sind, die diese Kriegstreiber wählen, unterstützen und ihr menschenunwürdiges Wirken gutheißen. Die Geschichte wiederholt sich, weil wir es zulassen, ja sogar unterstützen, dass die Menschheit – seit es sie gibt – sich immer wieder selbst infrage stellt. Wir drehen uns im Kreis. Kriege, Gewalt, Unterdrückung und Missachtung der Umwelt – wieder und wieder. Andere Namen, andere Orte, dieselben Muster.
Schon Abraham Lincoln (16. Präsident der Vereinigten Staaten) verfestigte diese Tatsache mit einem Satz:
> Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.

Fazit
Gerade in Zeiten von Krieg und Unterdrückung zeigt sich, wie wahr Lincolns Worte sind – damals wie heute.
Der Angriffskrieg auf die Ukraine, das Drama in Palästina, die vielen weiteren Brennpunkte rund um den Globus – sie alle führen uns diese Tatsache deutlich vor Augen.
Es sind Menschen mit Macht und an der Macht, die folgenschwere Entscheidungen treffen, die Familie und Menschen vertreiben und töten. Politiker mit einem Ego, das offenbar größer ist als jedes menschliche Mitgefühl.
Schwer nachvollziehbar ist, dass ausgerechnet Menschen diese Kriegstreiber wählen, unterstützen und ihr menschenverachtendes Wirken gutheißen.
Sie werden bejubelt und von Menschen gefördert, die deren Rhetorik mittragen, unterstützen, ihre Taten relativieren oder einfach wegsehen. Manche sogar aus Überzeugung. Andere aus Angst oder Gleichgültigkeit.
So bleibt die große, unbequeme Frage? Warum lernen wir nichts? Warum lassen wir es immer wieder zu, dass das Schlimmste im Menschen an die Oberfläche darf – und das Beste im Menschen zu leise bleibt? Vielleicht, weil wir bequemer geworden sind. Vielleicht, weil wir hoffen, dass andere das Denken übernehmen. Oder weil wir Angst haben, das Falsche zu sagen – und dabei lieber gar nichts mehr sagen.
Aber Schweigen war noch nie ein guter Ratgeber. Es war immer der Anfang vom Ende.

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Sonntag, 13. Juli 2025
Wahl Verfassungsrichter*innen

Es war vorauszusehen, dass es in der Koalition zwischen den Unionsparteien (CDU/CSU) und der SPD zu einem Getriebeschaden kommt.
Nach dem Stopp zur Wahl neuer Verfassungsrichter*innen durch den Bundestag ist die Aufregung bei den Sozialdemokraten groß. Ihr Koalitionspartner, die Union, versucht zu beschwichtigen. Aber zu unterschiedlich sind die Vorstellungen der Koalitionspartner über die politische Ausrichtung der vorgeschlagenen Verfassungsrichter*innen.
Begonnen hatte der Eklat um die Richterwahl mit Einwänden der Union gegen die von der SPD aufgestellte Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf, die eher dem linken Flügel zuzurechnen ist. Es begann ein der Demokratie unwürdiger Streit der Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD über die Wahl von Frau Brosius-Gersdorf als Richterin für das Bundesverfassungsgericht.
Der Bundestag konnte sich vor der Sommerpause nicht auf die Kandidatin einigen. Die SPD-Fraktion besteht auf ihren Vorschlag zur Wahl von Frau Brosius-Gersdorf, der nicht im Sinne der Union ist.
Nicht ganz ungelegen scheint der Union dieses Thema, als Ablenkung vom Maskendilemma des CDU-Fraktionschefs Spahn.
Die Wahl der Verfassungsrichter*innen erfolgt zu zwei Dritteln durch den Bundestag und Bundesrat. Sie müssen parteiübergreifend unterstützt werden – das macht den Konsens so wichtig.
Ein solcher Eklat ist daher ungewöhnlich und gefährlich für das Ansehen und die Unabhängigkeit des Bundesverfassungsgerichts die politische Stabilität und den Koalitionszusammenhalt.
Die CDU/CSU könnte der SPD-Kandidatin nicht zustimmen.
Möglicherweise spielt hier auch ein parteipolitisches Kalkül eine Rolle, um sich nach außen als „Hüter konservativer Rechtsstaatlichkeit“ zu positionieren.
Die SPD wiederum sieht darin eine Strategie zur politischen Einflussnahme auf das höchste deutsche Gericht.
Eine Neuwahl der Richter*innen ist erst nach der Sommerpause möglich – sofern ein Kompromiss gefunden wird.

Fazit
Die Wahrscheinlichkeit eines Koalitionsbruchs ist gegeben, sollten SPD und Union sich nicht einigen.
Die Debatte wird öffentlich weitergeführt werden – auch vor dem Hintergrund das die AfD davon profitiert inkl. populistischer Angriffe auf unsere demokratische Verfassung.

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Mittwoch, 9. Juli 2025
Meine Gedanken

Die Kriege in der Ukraine und Nahost, der Klimawandel, die Verschmutzung der Meere und der Luft, das Trump-Chaos mit seinem Angriff auf die Demokratie, den willkürlichen Zöllen, Wirtschaftskrisen, Fluchtbewegungen und die Migration sowie all die Großmachtgedanken der autokratischen, Herrscher sind schwer zu verstehen und noch schwerer zu ertragen.
Hinzu kommt, dass wir in Europa und der Welt, in vielen demokratischen Staaten, eine bedenkliche Renaissance der Rechtspopulisten erleben. Es werden wieder nationale Überlegenheit, rassistische Narrative und Geschichtsverdrehung propagiert. Über bestimmte soziale Medien wird ein Feuer im Kopf von Menschen entfacht, das in vielen Ländern schon wieder lodert.
Warum? Weil Ursache allen Übels der Mensch ist. So ist der Mensch und so wird er wohl bleiben. Wie sonst ist zu verstehen, dass Menschen, Parteien und deren Politiker*innen wählen, die mit ihrer Politik spalten und das Gegenteil bewirken, was ihre Wähler*innen - normal arbeitende Menschen - erwarten.
Das ist keine Einladung zur Resignation – aber ein Aufruf zur Ehrlichkeit. Nur wer die dunklen Seiten menschlicher Natur anerkennt, kann sich bewusst gegen sie stellen, denn:
> Arschloch bleibt Arschloch, völlig unabhängig von Bildung, Status, Parteizugehörigkeit, Nationalität, Religion oder Hautfarbe. Charakter ist nicht kulturell oder genetisch, sondern individuell.
> Nationalismus + Rassismus = Krieg.
> Geld = Macht = Geld. Fast jede politische Entscheidung, ob positiv oder negativ, lässt sich auf diesen einfachen Nenner bringen.
> Was der Mensch erschaffen hat, wird er auch missbrauchen:
Das beweisen Historie und Gegenwart. Gleich ob es sich um Atomkraft, Gentechnik oder die Macht der Digitalkonzerne handelt.
Speziell der Umgang mit der Künstlichen Intelligenz (KI) bedarf deshalb einer weltweiten, gesetzlichen Regelung.

Fazit
Der ewige Kreislauf des Monetären wird gezielt durch den Lobbyismus der Multiunternehmen beeinflusst und als individuelles Geschäftsmodell gesehen.
Gelebte Politik sollte sich gerade angesichts dieser direkten Einflussnahme
auf die - Umwelt, Wirtschaft, Wohnungsmarkt, Medien, Gesundheitswesen, Bildung, Kultur und Sport – wieder stärker an den Bedürfnissen der Menschen orientieren.
Doch allzu oft werden politische und soziale Entscheidungen nicht allein aus Überzeugung getroffen, sondern folgen dem finanziellen Kalkül der Lobbyisten. Das Gemeinwohl spielt bei der Entscheidungsfindung nur eine untergeordnete Rolle.
Dazu gehören primär die (fahrlässig vernachlässigte) Bekämpfung der Klimakatastrophe, die Schaffung eines sozialen Umfelds, das Schutz, Bildung, Arbeitsplätze und Sicherheit für alle bietet – unabhängig von Herkunft oder Vermögen.
Diese Voraussetzungen können und werden nicht von der AfD gelöst. Das Fatale daran ist, dass einige Politiker*innen der Unionsparteien den rechten Gedankengängen der AfD folgen und sie dadurch stärken.
Viele Wähler*innen der AfD fühlen sich dadurch in ihrer Wahl bestätigt und sehen keinen Unterschied zu den Unionsparteien mehr. Die Schwäche der Regierungsparteien entwickelt sich zur Stärke der AfD. Die Weimarer Republik lässt grüßen.
Nur mit Ehrlichkeit, Aufklärung und einer klaren, sozialen Haltung aller demokratischen Parteien lässt sich dieser gefährlichen, rechtslastigen Entwicklung entgegentreten.

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Samstag, 21. Juni 2025
Medialer Umgang mit der AfD

Quelle: Nichtregierungsorganisation (NGO) Volksverpetzer. Diese hat 14 Tipps über den Umgang der Medien mit der AfD erstellt.
Das Thema ist nicht neu. Schon in 2024 wurde in Talkshows von ARD und ZDF deutlich, dass die Kommentator*innen selten in der Lage waren, Lügen, Narrative und hohle Phrasen der AfD-Gäste zu entlarven. Das Gleiche gilt für die Interviews in den analogen Medien. Der Volksverpetzer zeigt auf, wie Kommentatoren und Reporter gegenhalten können und müssen.

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Dienstag, 27. Mai 2025
Grundgesetz (GG) und AfD-Politik

Die Alternative für Deutschland (AfD) ist eine rechtspopulistische Partei, die in Teilen offen nationalistisch und antidemokratisch agiert. Es gibt innerhalb der Partei Strömungen und Personen, die immer wieder durch Aussagen oder politische Forderungen auffallen, die entsprechend GG Art. 21 demokratiefeindlich interpretiert und sanktioniert werden könnten. Folgend eine Übersicht prominenter AfD-Politikerinnen und -Politiker, die durch solche Positionen aufgefallen sind, inklusive ihrer Argumentationsmuster:

Björn Höcke, (Landesvorsitzender in Thüringen) und Führungsfigur des formal aufgelösten Flügels - von Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.
> Forderte eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad.
> Nannte das Holocaust-Mahnmal ein „Denkmal der Schande.
> Setzt sich für eine organische Demokratie (staatlich kontrollierte Wirtschafts- und Berufsstände) ein, was für eine autoritäre Führerdemokratie interpretiert werden kann.
> Hat das GG als abstraktes Machwerk infrage gestellt.
> Abschaffung oder Aushöhlung der liberalen Demokratie zugunsten einer ethnonationalistischen Volksgemeinschaft.

Andreas Kalbitz (ehemals Mitglied des AfD-Bundesvorstands), inzwischen ausgeschlossen, aber weiterhin ideologisch einflussreich.
> Enge Kontakte zu Neonazis und zu Organisationen wie der Heimattreuen Deutschen Jugend (verboten).
> Deutliche Nähe zu autoritären, völkischen Idealen; Kritik an der Parteiendemokratie.
> Anschluss an extrem rechte Diskurse zur Überfremdung und Umvolkung, was eine Grundlage für antidemokratische Maßnahmen schaffen soll.

Christina Baum (AfD-Bundestagsabgeordnete)
> Forderte Einschränkungen für öffentlich-rechtliche Medien, sprach von Staatspropaganda.
> Hat Verschwörungsmythen über eine Corona-Diktatur verbreitet.
> Diskreditierung demokratischer Institutionen als Teil einer Systemkritik, die autoritäre Alternativen legitimieren soll.

Alice Weidel (Bundessprecherin der AfD)
> Oft gemäßigter im Ton, aber unterstützt die Strategie der Delegitimierung des Staates.
> Sprach mehrfach davon, Deutschland werde von einer Diktatur regiert.
> Fordert Einschränkungen der Gewaltenteilung, Entmachtung der Altparteien und Beschneidung des Bundesverfassungsgerichts.
> Stellt Institutionen der liberalen Demokratie als Feind des Volkes dar, um radikale Veränderungen zu legitimieren.

Mattias Hess (stellvertretender innenpolitischer Sprecher der AfD im Bundestag)
> Fordert weitreichende Maßnahmen gegen Linksextremismus – oft als Vorwand, um bürgerrechtliche Freiheiten einzuschränken.
> Stellt Grundrechte wie Versammlungsfreiheit in bestimmten Kontexten infrage.
> Nutzt die Sicherheitspolitik als Hebel, um autoritäre Überwachung und Kontrolle auszubauen.
> Behauptung, Deutschland sei keine echte Demokratie mehr (Altparteien-Kartell, Merkel-Diktatur).
> Verächtlichmachung des Parlaments und der Justiz: z. B. als Volksverräter, Systemhuren oder Handlanger der Globalisten.
> Schaffung eines Feindbildes: Migranten, Linke, Medien, NGOs (Non Government Organisation = Nichtregierungsorganisation) – als angebliche Zerstörer des deutschen Volkes.
> Rechtfertigung autoritärer Maßnahmen: Notwendigkeit einer nationalen Wiedergeburt oder einer starken Hand zur Lösung von Krisen.
> Kriegsvokabular (Umvolkung, Bevölkerungsaustausch, Endkampf gegen das System).

Fazit
Viele AfD-Politiker agieren in einer strategischen Mehrdeutigkeit. Doch die programmatische und rhetorische Linie zielt häufig auf eine Transformation Deutschlands in ein autoritäres, völkisch-nationales Regime. Ein direkter, offener Aufruf zur Abschaffung der Demokratie ist selten, aber es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass bestimmte Akteure innerhalb der AfD ein autoritäres, völkisch-nationales System bevorzugen würden – was im klaren Widerspruch zum GG steht.

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Donnerstag, 22. Mai 2025
Nie wieder Nazis

Seit den Sechzigerjahren habe ich in vielen Diskussionen bei privaten Zusammenkünften, in Sportvereinen und im Beruf feststellen müssen, dass schätzungsweise bei 20 bis 30 % der Menschen rechtes Gedankengut, unabhängig vom Bildungsgrad, vorherrschend ist. Das wurde und wird immer wieder durch rassistische, antisemitische und fremdenfeindliche Aussagen deutlich.
Die AfD hat es verstanden, dieses schlummernde Potenzial zu mobilisieren, indem sie gezielt Ressentiments bedient, Ängste schürt und sich als Sprachrohr einer angeblich „schweigenden Mehrheit“ inszeniert. Damit wird eine Entwicklung sichtbar, die in Wahrheit nie vollständig verschwunden war, sondern nur gesellschaftlich weniger offen artikuliert wurde.
Konservative Politiker haben jahrzehntelang die rechte Ideologie verdrängt und verniedlicht. Es müsste ihnen langsam bewusst geworden sein, dass es sich um schlummerndes, rechtes Gedankengut handelte und handelt, das von der AfD wachgeküsst wurde. Für alle demokratisch eingestellten Parteien, Bürgerinnen und Bürger darf es nur ein Ziel geben: Nie wieder Nazis!

Fazit
Um der Demokratie und den Menschen gerecht zu werden, die hohlen Phrasen, Unwahrheiten und menschenverachtenden Schritte der AfD aufzuzeigen und zu bekämpfen, bedarf es durch die jeweiligen Regierungsparteien einer mutigen, liberalen und sozialen Politik, die überzeugt, nicht entzweit, sondern zusammenführt. Dazu gehören:
> Zweiklassengesellschaft in den Köpfen bekämpfen - Ost und West
> Bildungszugang für alle Bürgerinnen und Bürger
> beschaffen und sichern von Arbeitsplätzen
> Wohnraum, zu bezahlbaren Mieten schaffen
> klare CO₂-Gesetzeslage im Gebäudesektor (Heizungsanlagen)
> Unfallminimierung und CO₂-Reduzierung durch Tempolimit
> Rentenversicherung, analog Österreich und der Schweiz
> Anerkennung der Lebensleistung, durch ausreichende Rente
> Beitragsbemessungsgrenze für Sozialversicherung abschaffen
> ein für für alle Menschen bezahlbares Gesundheitswesen
> fair bezahltes Personal, in Kita, Bildung, Pflege und Gesundheit
> vorhandenen, gesetzl. Rechtsanspruch auf Kita-Platz sicherstellen
> Mindestlohn, für würdevolles Leben vorgeben
> 1,5 Gradziel der Pariser Klimakonferenz einhalten
> menschenwürdiger - entsprechend der internationalen Rechtslage - Umgang mit Migranten
> Müllprobleme, (Mikro)-Plastik auf Land und im Meer bekämpfen
> mangelnde Verkehrs-Infrastruktur (nah+fern) beheben
> weiterhin ein preisgünstiges Deutschlandticket anbieten
> schnelle Internetanschlüsse (auch auf dem Land) installieren
> gerechte Besteuerung aller Bürgerinnen und Bürger
> angemessene Besteuerung von Finanztransaktionen
> angemessene Besteuerung von Multiunternehmen
> offen legen von Lobbyismus
> Bürokratieabbau

Die Reihenfolge ist keine Rangliste.

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