Jeder (sollte sich erinnern) - in der Jugend gab es Momente, in denen man etwas tat, was man allein nie gemacht hätte – nur um nicht außen vor zu sein. Genau das ist Gruppenzwang. Speziell in der Pubertät, einer Phase voller Veränderungen, spielt er eine besonders große Rolle.
Die Pubertät ist eine Zeit der Selbstfindung
> Jugendliche lösen sich langsam von den Eltern und orientieren sich stärker an Gleichaltrigen. Dabei wirken mehrere Faktoren zusammen
> Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit
Niemand will ausgeschlossen sein. Der Wunsch, dazuzugehören, macht Jugendliche empfänglich für den Druck der Gruppe.
> Identitätssuche
In der Clique können neue Rollen ausprobiert werden. Die Werte und Normen der Gruppe werden dabei oft zur eigenen Richtschnur.
> Unsicherheit und Selbstwert
Wer noch nicht genug Vertrauen in sich selbst hat, sucht Bestätigung von außen und lässt sich leichter beeinflussen.
Die zwei Seiten des Gruppenzwangs
Gruppenzwang ist nicht per se schlecht. Er kann Jugendliche in riskantes Verhalten treiben, aber auch positive Effekte haben
> Negativer Gruppenzwang
Alkohol trinken, rauchen, Drogen probieren, Vandalismus, Mobbing – vieles entsteht aus Mutproben oder dem Wunsch nach Anerkennung.
> Positiver Gruppenzwang
In anderen Cliquen gilt es als cool, gute Noten zu schreiben, Sport zu treiben oder sich sozial einzusetzen. Auch das ist Anpassung – nur mit konstruktiven, positiven Folgen.
Folgen und Wege aus dem Druck
Gruppenzwang kann enormen Stress verursachen – seelisch, schulisch und manchmal sogar mit rechtlichen Konsequenzen. Doch Jugendliche sind dem nicht hilflos ausgeliefert. Hilfreich sind vor allem
> Ein starkes Selbstwertgefühl
Wer sich selbst vertraut, braucht weniger die Bestätigung von Anderen.
> Offene Gespräche
Austausch mit Eltern, Lehrkräften oder Freundinnen und Freunden hilft, Druck einzuordnen und Standpunkte zu finden.
> Kritisches Denken
Jugendliche, die lernen, Normen zu hinterfragen, können bewusst entscheiden, was zu ihnen passt – und was nicht.
Fazit
Gruppenzwang gehört zur Jugend wie der erste Liebeskummer. Er kann gefährlich sein, aber auch antreiben und positive Orientierung geben. Entscheidend ist, dass man als Mensch, seinen eigenen Weg findet, auch wenn er mal gegen den Strom führt.
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