Mittwoch, 27. November 2024
Profi-Fußball = Ich-AG

Spieler und Manager agieren immer häufiger wie „Ich-AGs“, was oft im Widerspruch zu den Grundwerten eines Teamsports steht.

1. Spieler als „Ich-AGs“
• Viele Spieler sehen sich heute als individuelle Marken. Ihr Fokus liegt auf Eigeninteressen wie Werbeverträgen, Social-Media-Präsenz und Marktwertsteigerung. Das Team wird dabei oft zur Nebensache.
• Diese Haltung führt zu Egoismus auf dem Platz – statt Verantwortung für die Mannschaft zu übernehmen, wird vor allem darauf geachtet, gut auszusehen oder persönliche Statistiken zu verbessern. Genau diese Mentalität steht aber einer funktionierenden Mannschaftsleistung im Weg.

2. Manager als Geschäftemacher
• Auch Manager handeln zunehmend in erster Linie nach finanziellen Interessen. Spielertransfers werden nicht mehr nur unter sportlichen Gesichtspunkten betrachtet, sondern als lukrative Geschäfte, bei denen Berater im Hintergrund mitverdienen.
• Dieses kurzfristige Denken verhindert eine nachhaltige Kaderplanung. Spieler werden geholt, weil sie „einen Namen“ haben oder als Investitionen gelten, aber nicht, weil sie zum Team oder zur Spielphilosophie passen.

3. Fehlende Identifikation
• Früher haben sich Spieler oft mit ihrem Verein und den Fans identifiziert. Heute wechseln viele Spieler schon nach kurzer Zeit den Club, oft ohne Rücksicht auf sportliche Perspektiven, sondern rein aus finanziellen oder strategischen Gründen. Das macht es schwer, eine Mannschaft mit Charakter und Zusammenhalt zu formen.
• Diese fehlende Loyalität ist nicht nur für die Vereine, sondern auch für die Fans frustrierend. Ein Team lebt von Spielern, die sich mit dem Club und seiner Geschichte identifizieren.

4. Die Verantwortung der Vereine
• Clubs müssen wieder stärker darauf achten, Spieler und Manager zu verpflichten, die zu den Werten des Vereins passen. Statt nur auf individuelle Klasse zu schauen, sollte der Fokus darauf liegen, ob jemand bereit ist, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen.
• Auch Trainer könnten eine größere Rolle spielen, indem sie stärker auf Teamgeist und Disziplin achten. Hier sind Persönlichkeiten gefragt, die nicht nur taktisch, sondern auch menschlich überzeugen.

5. Fazit
• Der Fußball hat sich durch Kommerzialisierung und Globalisierung massiv verändert. Doch die Basis des Erfolgs bleibt eine Mannschaft, die zusammenhält, und Spieler, die bereit sind, für das Team alles zu geben.
• Dass das Problem liegt überwiegend bei den Spielern und Managern. Ohne ein Umdenken in diesen Bereichen werden viele Clubs weiter unter den gleichen Problemen leiden – ganz gleich, wie viel Geld sie investieren oder wie oft sie den Trainer wechseln.

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