Mittwoch, 22. Juli 2020
Wirecard

Betrug hin oder her. Die Politik wurde früh eingebunden und gewarnt. Tatsache ist, die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-aufsicht) war nicht in der Lage oder Willens, die Machenschaften von Wirecard offenzulegen, obwohl Hinweise vorhanden waren. Die Versäumnisse und Untätigkeit, können jetzt noch so viele Ausreden, über ausgeklügelte Betrugssysteme und hohe kriminelle Energie, nicht verbergen. Bei allen, in der Vergangenheit vorgetragenen Auffälligkeiten und Verdächtigungen, wurde das System Wirecard, von Politik und Wirtschaft, weiterhin fahrlässig hofiert.
Hier stellt sich die Frage, für wem arbeiten die Wirtschaftsprüfer, die Expertisen für die politisch Verantwortlichen erstellen und mit Steuergeldern in Millionenhöhe bezahlt werden. Der Umstand, dass diese Prüfer, zum großen Teil auch für die Unternehmen tätig sind, die sie prüfen sollen, zeigt die (gewollte ?) Schwäche des Systems.
Was nicht sein darf, wurde ignoriert, da ein deutsches DAX-Unternehmen, im Kreise der Großen mitspielen durfte. Das auch noch in der digitalen Finanzwelt. Auf Teufel komm raus, wurde Wirecard mit Milliardenbeträgen gepampert. Anleger und Politik sind genauso hereingefallen, wie Bayer Leverkusen mit dem Monsanto Deal. Auch hier griff, die immer wiederkehrende Regel, "Gier frisst Gehirn auf".

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Gier frisst Gehirn
Bei Bayer und Monsanto ist es Dumm- und Unfähigkeit von Managern, sich dieses unkalkulierbare Risiko ans Bein zu binden, zum Schaden der Aktionäre. Bei Wirecard war es schlichter, bandenmäßiger, geplanter Betrug. Am Ende des Tages ist der Schaden bei Wirecard Aktionären im Moment fast 98 % des eingesetzten Kapitals, bei Bayer ist noch nicht so viel Geld verbrannt worden, aber die Prozessrisiken in den USA und die Summen sind astronomisch hoch.

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Danke
Schönen Dank für Ihre Ausführungen. Ich glaube, wir meinen Beide das Gleiche. Ich gebe Ihnen recht, für Bayer wird es, in den USA, erst richtig losgehen.
Bei Wirecard hat - gerade weil es Betrug war - das System versagt. Nicht umsonst, wird ein Untersuchungsausschuss gefordert.
Auf einem einfachen Nenner runtergebrochen, geht es in beiden Fällen um viel Kohle, für Anleger und Steuerzahler. Wie in vielen Situationen, in der Historie nachzublättern (z. B. Immobilienmakler Utz Jürgen Schneider), hat auch hier wieder, die Gier über den gesunden Menschenverstand gesiegt.

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