Die Diskussion um das Abbrennen von Pyro und Rauchbomben in den Stadien wird mit jedem Spieltag, nicht nur bei den beiden Hamburger Klubs (aktuell das Spiel: St. Pauli - Werder Bremen) und HSV, neu entfacht.
So langsam aber sicher muss den Verantwortlichen in Sport und Politik deutlich geworden sein, dass mit herkömmlichen Mitteln, wie Verbote, lasche Eingangskontrollen und Durchsagen der Stadionsprecher, das Abfackeln von Pyro und Rauchbomben (vor und während des Spiels) nicht unter Kontrolle zu bekommen ist.
Ohne großen psychologischen Sachverstand kann man mit gutem Gewissen sagen, es geht hier ganz einfach nur um den Reiz, sich und/oder seine Gruppe hervorzuheben.
Seht her, wir waren es! Das hat nichts mit dem Support der eigenen Mannschaft zu tun.
Fördernd kommt in der heutigen Zeit hinzu, dass die Vielfalt und Berichterstattung der Medien einen Antrieb für die Pyrofans bedeuten.
Speziell die Präsenz in den sozialen Medien trägt dazu bei. Die vielfachen medialen Berichte (Video, Bild und Text) dieser Aktionen werden nach der Zustimmung (Likes) von den Pyrofans beurteilt und als Erfolg wahrgenommen.
Der Gedanke, dass Pyro für die sich im Umfeld befindenden Zuschauer, im wahrsten Sinne des Wortes, brandgefährlich ist, wird verdrängt.
Zu unterbinden, dass Pyro mit ins Stadion geschmuggelt wird, bedeutet einen hohen, personellen, logistischen und finanziellen Aufwand für den Verein. St. Pauli muss und musste aufgrund der uneinsichtigen Pyro- und Rauchbombenfreunde, nicht nur in der laufenden Saison, hohe sechsstellige Beträge an Strafen zahlen. Die Kosten für Pyro und Spielunterbrechung gegen Werder Bremen kommen noch hinzu. Diese Beträge sind weggeschmissenes Geld.
Vorschlag: Wenn es wirklich gewollt ist, Pyro und Rauchbomben im Stadion zu unterbinden, könnten beim Stadioneinlass, an den Eingängen, stichprobenartig, z. B. in einem rotierenden Verfahren, Spürhunde eingesetzt werden. Die Stadionordnung des FC. St. Pauli müsste entsprechend angepasst werden.
Personen, die mit Pyro erschnüffelt werden, bekommen im Rahmen des Hausrechts Stadionverbot. Probleme beim Einlass dürfte es dadurch nicht geben, da ohnehin jede Person auf unzulässige Mitbringsel überprüft wird.
Dass es möglich ist, diese Substanzen schon beim Einlass oder im Vorfeld zu entdecken, ist durch den Einsatz von darauf abgerichteten Hunden (siehe Flughäfen und Sprengstoff) möglich. Damit würde auch ein kollektives Bestrafen von bestimmten Fangruppen kein Thema mehr sein.
Die den Vereinen auferlegten Strafgelder, präventiv, in Personal und Spürhunde zur Eindämmung des Pyro-Spuks zu investieren, erscheint im Vergleich zu den Strafgeldern, die sinnvollere Variante für die Vereine.
Der Vorteil des Einsatzes von Spürhunden ist die gezielte Prävention: Spürhunde können potenzielle Pyrotechnik-Träger bereits beim Einlass identifizieren, was die Wahrscheinlichkeit des Einschleusens erheblich reduziert.
Fazit:
Ein effektiverer Weg wäre es, wenn die deutsche Fußballliga (DFL) sich an der englischen Liga orientieren würde.
Das kann schnell eine Kriminalisierung von Fans beinhalten, was sicherlich nicht gewollt ist. Das Thema Pyro wäre aber zügig vom Tisch.
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