Die große Sozialversicherungs-Schieflage
Warum kleine Renten für Sozialversicherungen voll verbeitragt werden – und die von Großverdienern - gedeckelt werden. Es ist einer dieser Widersprüche, die man eigentlich gar nicht oft genug wiederholen kann.
Das soll gerecht sein?
Ein Manager mit 20.000 Euro Einkommens, muss nur den Sozialversicherungsbeitrag (SVB) bis zur Beitragsbemessungsgrenze (BBG) zahlen - der Rest ist befreit.
Es kommt noch besser. Den Beitrag teilen sich Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen zu jeweils 50%.
Das Ergebnis: Je höher das Einkommen, desto niedriger der effektive Beitragssatz. Das nennt sich dann „Solidarprinzip“. Ironisch, oder?
Die BBG ist keine technische Notwendigkeit, sondern eine politische Entscheidung. Sie legt fest, bis zu welchem Einkommen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge erhoben werden. Alles darüber bleibt beitragsfrei.
Rentner:innen – Vollzahler auf fast allen Ebenen
SV-Beiträge für gesetzliche Rente:
> KV = 50 % DRV - 50 % Rentner:innen
> Pv = 50 % DRV - 50 % Rentner:innen
Beitrag für Betriebsrenten:
> voller Beitrag, ohne Berücksichtigung des Arbeitgeberanteil - also doppelte Belastung
Beitrag für Kapitalerträge, kleine Zusatzleistungen:
> ebenfalls voll verbeitragt oder pauschal belastet.
Viele Rentner:innen zahlen somit Monat für Monat einen erheblichen Anteil ihres Einkommens an Beiträge für die Sozialversicherung.
Spitzendiener unter den Arbeitnehmer:innen werden über die BBG gedeckelt.
Doppelte Benachteiligung durch Politikwillkür
Diese Konstruktion erzeugt eine doppelte Ungerechtigkeit:
1. Untendran wird kassiert.
Kleine und mittlere Einkommen - tragen sowohl im Arbeitsleben als auch im Alter - überproportional zur Finanzierung der Sozialversicherungen bei.
2. Oben wird geschützt.
Die Deckelung durch die BBG sorgt dafür, dass Spitzenverdiener es sich gemütlich einrichten können. Während also die Rentnerin ihre kleine Betriebsrente wie ein zweites Gehalt verbeitragen muss, bleibt das Managergehalt jenseits der BBG komplett unberührt.
Versicherungstechnik? Nein. Das ist Politik
Oft wird argumentiert, die BBG sei versicherungsmathematisch notwendig – der Beitrag müsse ja in einem Verhältnis zur späteren Rentenleistung stehen. Klingt logisch. Ist es aber nicht.
Denn dieselbe Politik, die diese „Versicherungstechnik“ beschwört,
> verhindert eine echte Bürgerversicherung.
> hält an der privilegierten Privatversicherung fest.
> lässt Betriebsrenten doppelt belasten.
> deckelt nur die Beiträge für Besserverdienende.
Die Wahrheit ist: Die Schieflage ist gewollt. Sie ist nicht zufällig, sondern Ergebnis jahrzehntelanger politischer Entscheidungen, die höhere Einkommen systematisch schonen.
Zeit für eine ehrliche Rechnung
Wenn man das Sozialversicherungssystem fair gestalten wollte, gäbe es längst Optionen:
> Eine einheitliche Bemessungsgrundlage, die alle Einkommensarten berücksichtigt.
> Eine Reichenquote oder ein progressiver Beitrag oberhalb der BBG.
> Eine Bürgerversicherung, in die alle einzahlen – ohne Ausnahmen.
> Die Abschaffung der Doppelverbeitragung von Betriebsrenten und Direktversicherungen.
Aber nichts davon passiert, weil es jene treffen würde, die politischen Einfluss besitzen.
Die Rentnerin hingegen, die 45 Jahre lang gearbeitet hat und jetzt von 1.200 Euro lebt, hat keine Lobby.
Fazit
Die Sozialversicherungen sollen Solidarität organisieren. Heute organisieren sie jedoch überwiegend eines: Ungleichheit.
Ein System, das hohe Einkommen deckelt und kleine Einkommen schröpft, verdient keine Schönfärbung.
Es braucht Reformen – und zwar solche, die den Namen verdienen.
Bis dahin bleibt die Schieflage bestehen: Manager geschützt, Rentner belastet.
Das zum Thema: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich!
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Update: 5. Dezember 2015
Ob dieser Beschluss des Deutschen Bundestages, das Rentenpaket 2025 in der aktuellen Form einzuführen, und ob es eine nachhaltige Wirkung auf das Rentensystem Deutschlands bewirkt, wird die Zukunft zeigen.
Die Chance, ein Rentesystem analog Österreich zu installieren wurde jedenfalls wieder verpasst.
Kaum eine Institution wird so hart kritisiert wie der deutsche Sozialstaat. Einst Stolz der Deutschen, gilt er heute als teuer, ineffizient und missbrauchsanfällig. Politiker:innen und Medien machen ihn - speziell beim Rententhema zum Sündenbock, während die wahren Probleme der seriösen Rentenfinanzierung, verborgen bleiben.
Denn die Wahrheit lautet: Es ist nicht der Sozialstaat, der versagt, sondern die aktuelle Politik und die gegenwärtige Wirtschaftselite. Ein Finanzmarkt, der nur Renditen für Investoren maximiert, während das Wohlergehen arbeitender Menschen in den Hintergrund rückt. Der Sozialstaat wird dabei zum Blitzableiter für systemische Defizite.
Armut ist Realität – aber der Sozialstaat wirkt
Armut bleibt in Deutschland ein Massenphänomen. Doch gleichzeitig zeigt der Sozialstaat seine Wirkung: Er mindert Ungleichheit, schützt Gesundheit und Lebensgrundlagen. Ohne ihn wären soziale Unterschiede schockierend sichtbar. Obdachlosigkeit, Notlagen und gesellschaftlicher Zerfall wären die Folge.
Die Kürzung von Leistungen wird oft damit begründet, der Staat könne nur verteilen, was die Wirtschaft erbringe. Doch das ist eine Umkehr von Ursache und Wirkung: Wenn der Kapitalismus nicht gerecht verteilt, wirkt der Sozialstaat als Sicherheitsnetz – und wird dafür angegriffen.
Die Falschen werden bestraft
Regelmäßig werden Hartz IV, das Bürgergeld oder andere Sozialleistungen kritisiert – selbst von Bundespräsident und Spitzenpolitiker:innen. Doch die Fakten zeigen: Der Anteil der Grundsicherung am Bundeshaushalt ist gesunken.
Die Last der Sparmaßnahmen fällt auf die Bedürftigen, während Unternehmer:innen, Vermögende und Finanzinvestoren steuerlich geschont werden. Die Kritik sollte sich endlich dorthin richten, wo sie hingehört: bei den Verursachern von Armut.
Soziale Sicherheit schafft Wirtschaftskraft
Innovation, Motivation und Produktivität gedeihen nur, wenn Menschen existenzsichernd abgesichert sind. Angst vor Armut erzeugt Resignation statt Kreativität. Fachkräfte, Führungskräfte und Geringqualifizierte brauchen Gewissheit, dass der Staat sie schützt – nicht bestraft.
Ein abgebauter Sozialstaat schwächt nicht nur die Armen, sondern die gesamte Wirtschaft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Deutschland braucht daher keinen Rückbau, sondern mehr Solidarität, soziale Gerechtigkeit und wirksame Umverteilung.
Fazit
Seit Jahren wird Menschen eingeredet, sie seien selbst schuld an ihrer Armut.
Ein Werkzeug, das den Blick weglenkt von denen, die tatsächlich Verantwortung tragen.
Die soziale Scham muss die Seite wechseln. Es ist Zeit, die Verantwortung klar zu benennen: Nicht die Armen, Kranken, Pflegebedürftigen oder Rentner:innen sind das Problem. Das Problem sind die Finanzmärkte, Reiche und Politiker:innen, die auf Kosten der Schwächsten sparen.
Der Sozialstaat ist kein Hindernis, sondern das Fundament einer stabilen, gerechten und funktionierenden Gesellschaft. Wer ihn schwächt, schwächt nicht nur die Bedürftigen – sondern uns alle und erzeugt Zwiespalt.
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Warum die AfD in Wahrheit ein Risiko für die Wirtschaft ist
Die AfD gibt sich gern als „Partei des gesunden Menschenverstands“ – vor allem, wenn es um Wirtschaft und Unternehmen geht. Weniger Regulierung, mehr unternehmerische Freiheit, weniger „Staatsbevormundung“: Das klingt für viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber aus klassischen Industrien zunächst verlockend. Tatsächlich enthält das AfD-Programm zahlreiche Positionen, die auf den ersten Blick wirtschaftsfreundlich wirken.
Doch wer genauer hinschaut, erkennt schnell: Die wirtschaftspolitischen Pläne der AfD bergen erhebliche Risiken – gerade für den Mittelstand, exportorientierte Branchen, Start-ups und alle Unternehmen, die auf eine stabile Fachkräftebasis angewiesen sind. Hinter der Fassade vermeintlicher Unternehmerfreundlichkeit steckt eine Politik, die langfristige Stabilität, Modernisierung und Wettbewerbsfähigkeit gefährdet.
Die AfD will die Energiewende rückgängig machen und setzt auf fossile Energieformen, deren Zukunft weder kostengünstig noch sicher ist. Damit stellt sie sich bewusst gegen:
> internationale Klimaziele,
> Investitionssicherheit in Energieinfrastruktur,
> die Innovationsfähigkeit von Industrie und Start-ups.
Für Unternehmen, die global agieren oder in Europas Wertschöpfungsketten eingebunden sind, wäre das ein klarer Wettbewerbsnachteil. Zukunftsbranchen – von grüner Technologie über Mobilität bis hin zu digitalem Unternehmertum – würden ausgebremst.
Wirtschaft lebt von offenen Märkten,
internationalem Austausch und stabilen politischen Rahmen-bedingungen. Die AfD hingegen setzt auf:
> nationale Abschottung,
> Misstrauen gegenüber EU-Strukturen,
> protektionistische Ansätze.
Für exportorientierte Industrien – die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden – wäre das ökonomisch verheerend. Auch innovative Wachstumsfirmen, die auf internationale Kooperationen angewiesen sind, würden ausgebremst.
Fazit
Auf den ersten Blick klingt die AfD nach einer Partei, die Unternehmen entlasten will. Doch in der Praxis würde ihre Politik:
> Fachkräfte verknappen,
> Innovationen bremsen,
> Investitionen gefährden,
> Arbeitnehmerrechte schwächen,
> Deutschland außenpolitisch isolieren,
> und damit Wirtschaft und Wohlstand massiv schädigen.
Besonders betroffen wären die Unternehmen, die am empfindlichsten sind: Mittelstand, Handwerk, Start-ups, exportorientierte Branchen und alle Betriebe, die dringend Fachkräfte brauchen.
Die AfD könnte kurzfristig als Ventil für Unzufriedenheit erscheinen – aber langfristig ist sie ein wirtschaftliches Risiko. Und das sollten Unternehmerinnen und Unternehmer sehr ernst nehmen.
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Die Erklärung ist auf den ersten Blick simpel: Teile der deutschen Wirtschaft intensivieren ihre Nähe zur AfD, weil sie hoffen, im Falle einer Regierungsbeteiligung der Rechtsaußenpartei, größere unternehmerische Freiheit, weniger Regulierung und mehr Einfluss zu gewinnen. Dass die AfD sich ihrem Ziel – Regierungsbeteiligungen – nahe wähnt, zeigen aktuelle Umfragewerte und wurde durch die Präsidentin des Wirtschaftsverbandes: Der Familienunternehmer - Frau Marie-Christine Ostermann - mit ihrer Aussage zur AfD, einmal mehr zur Debatte gestellt. Ein Grund mehr, für Frau Ostermann, den Umgang mit der AfD und ihren Verband Familienunternehmer zu normalisieren.
Wer sich die Mühe macht und das Wahlprogramm der AfD studiert, dem fallen in diesem Zusammenhang Aussagen, in denen die AfD arbeitgeberfreundlich und wirtschaftsfreundlich auftritt, sofort ins Auge. Im Wahlprogramm der AfD betont sie eine wettbewerbliche Wirtschaftsordnung. Sie möchte eine Wirtschafts- und Innovationspolitik, die „von politisch herbeigeführten Belastungen“ befreit werde.
Die AfD lehnt eine „sozialistische Industriepolitik“ mit vielen staatlichen Eingriffen ab – also Regulierung, Subventionen, Umverteilung und staatlicher Steuerung der Wirtschaft. Stattdessen will sie die klassische Idee der „Marktwirtschaft auf Basis freier Marktmechanismen“ beleben.
Damit signalisiert die AfD: Sie sieht Unternehmer:innen als Kooperationspartner:innen und einen gemeinsamen Wirtschafts- und Arbeitsmarkt als Ziel. Für Arbeitgeber/Unternehmer kann das attraktiv klingen. Weniger Regulierung, weniger Eingriffe, mehr Freiheit in Unternehmensführung und Vertragsgestaltung.
Was für Arbeitgeber attraktiv klingt, ist für die SPD, Gewerkschaften und Arbeitnehmer:innen ein rotes Tuch. Die AfD hebelt mit ihren Vorstellungen, die ganze soziale Wirtschaftsordnung aus.
Dabei, gilt es für Unternehmer:innen zu berücksichtigen, dass es Bereiche gibt, in denen die AfD-Politik Risiken oder Nachteile für Unternehmen bzw. den Wirtschaftsstandort birgt.
Insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen – gerade in Regionen mit Fachkräftemangel – sehen die restriktive Haltung der AfD gegenüber Migration und Zuwanderung kritisch.
Viele Unternehmen warnen, dass eine ablehnende Haltung gegenüber ausländischen Fachkräften und eine restriktive Migrationspolitik die dringend nötige Fachkräftesicherung gefährden könnten – gerade angesichts des demografischen Wandels.
Studien und Kommentator:innen argumentieren, dass AfD-Ideen, wie Rückkehr zu alten Energieformen (z. B. Kohle, Atom) und Abkehr von Dekarbonisierung die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gefährden. Das kann kurzfristig Lohn- und Kostenflexibilität bringen, langfristig aber Konflikte, Image-Risiken, geringere Motivation von Beschäftigten oder Fachkräfteabwanderung verursachen.
Fazit
Die AfD ist in vielen ihrer Kernaussagen klar wirtschafts- und unternehmerfreundlich. Sie propagiert Freiheitsrechte für Unternehmen, geringere Regulierung und sieht Vertrags- sowie Marktfreiheit als Grundlage wirtschaftlichen Erfolgs. Das macht sie für viele Arbeitgeber in klassischen Industrien und Unternehmen mit konservativen Vorstellungen attraktiv.
Andererseits bergen ihre Wirtschafts- und Arbeitsmarktpläne – insbesondere ihre restriktive Migrationspolitik, ihr ablehnendes Verhältnis zu Gewerkschaften, die Tarifbindung und ihre Energie-/Wirtschaftspolitik – erhebliche Risiken für Unternehmen und Arbeitnehmer.
Primär für mittlere und kleine Betriebe, die auf Fachkräfte angewiesen sind oder in globalen Märkten agieren. Für Startups oder wachstumsorientierte Firmen kann das Nachteile bringen.
Die AfD zeigt sich teilweise arbeitgeberfreundlich – aber mit deutlichen Schattenseiten, die wirtschaftliche Stabilität und Fachkräftesicherung gefährden können.
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Autoritäre Bewegungen lieben KI
Autoritäre Politik braucht drei Dinge: Kontrolle, Manipulation und Feindbilder.
Künstliche Intelligenz liefert all das – billig, skalierbar und ohne schmutzige Fingerabdrücke.
Trump, die AfD und andere populistische Kräfte nutzen schon heute diese Technologien - und soziale Medien aller Art - die Stimmungen verstärken, Ängste schüren und/oder vermeintliche Mehrheiten simulieren.
KI ist dabei weniger magisches Denken als ein politisches Werkzeug: Sie analysiert unsere Vorlieben, unsere Wut und unsere Verunsicherungen – und schickt sie uns anschließend als personalisierte Botschaften - die uns glaubhaft und direkt ansprechen - wieder zurück. Autoritäre Politiker:innen profitieren davon besonders. Denn ihr politisches Projekt basiert nie auf breitem Konsens, sondern auf emotionalisierter Spaltung. KI verstärkt genau diese Mechanismen: Sie sortiert, polarisiert, überhöht. Sie zeigt jedem Menschen das, was ihn am stärksten bewegt – und autoritäre Akteure wissen, wie man diesen Mechanismus füttert.
Demokratie greift langsam. KI funktioniert schnell. Das ist ein Machtvorteil – für die Falschen.
Trump – Der erste KI-Populist
Trump war schon vor der KI-Welle ein Meister der Desinformation. Doch mit moderner Technologie erreicht sein Stil ein neues Level.
Während seiner ersten Amtszeit machte Trump Fake News salonfähig, diskreditierte Medien systematisch und setzte soziale Netzwerke als Verstärker ein. Heute stehen ihm Werkzeuge zur Verfügung, die damals kaum existierten:
> Deepfakes, die politische Gegner diskreditieren können
> automatisierte Bot-Armeen, die Zustimmung simulieren
> KI-generierte Clips, die Emotionen perfektioniert ansprechen
> Microtargeting, das Menschen genau an ihren Schwachstellen packt
Trumps Politik ist chaotisch, aber seine digitale Strategie ist es nicht. Sie folgt einem autoritären Muster: Zweifel streuen, Realitäten fragmentieren, Fakten relativieren. KI hilft ihm, diese Methoden in industriellem Maßstab einzusetzen.
Die große Gefahr ist nicht, dass Trump KI versteht.
Die Gefahr ist, dass seine Berater sie für ihn verstehen.
Die AfD und die algorithmische Radikalisierung
Die AfD ist keine Partei des Zufalls, sondern ein Produkt der Plattformlogik: das lauteste, wütendste und emotionalste Narrativ gewinnt. Während demokratische Parteien versuchen, Probleme zu erklären, versucht die AfD, Emotionen zu erzeugen – und KI-gestützte Social-Media-Algorithmen lieben Emotionen.
KI fördert Inhalte, die empören, schockieren oder polarisieren.
Die AfD liefert genau das:
> Untergangsszenarien
> Verschwörungserzählungen
> Provokationen
> gezielte Tabubrüche
In diesem digitalen Klima wirkt die AfD größer, einflussreicher und volkstümlicher, als sie tatsächlich ist. Viele ihrer viralen Inhalte sind inzwischen von KI unterstützt – sei es durch Bildgeneratoren, Memes, automatisierte Kommentarspuren oder Chatbot-ähnliche Interaktionsmuster.
Was aussieht wie „Stimmung im Land“, ist oft nur algorithmische Aufblähung.
Demokratie kann Debatten verlieren, wenn sie nicht versteht, wie diese Debatten technisch manipuliert werden.
Digitale autoritäre Vorbilder: China, Russland – und die Lehre für Populisten
Autoritäre Staaten zeigen längst, was technisch möglich ist:
> China nutzt die KI zur Gesichtserkennung - für die Überwachung - von kritischen Bürger:innen.
> Russland setzt KI für Propaganda und Desinformationskampagnen ein.
> Beide - China und Russland - nutzen KI-Systeme, um Innenpolitik zu stabilisieren und Außenpolitik zu beeinflussen.
Warum ist das relevant für Trump und die AfD?
Weil autoritäre Populisten im Westen durchaus hinschauen – und lernen.
Natürlich fordern sie öffentlich keine vollautomatisierte Überwachung. Aber sie testen Grenzen aus:
> Angriffe auf Medien
> Delegitimierung unabhängiger Gerichte
> Beschimpfung von Opposition als „Volksfeinde“
> Aufbau alternativer, kontrollierter Informationsräume
Mit KI wird es einfacher, diese Strategien subtiler und wirksamer zu machen.
Demokratie braucht starke Institutionen – Populismus braucht schwache Wahrnehmung. KI schwächt Wahrnehmung systematisch.
KI gegen die Pressefreiheit – Ein autoritärer Traum
Für autoritäre Politiker gibt es keine größere Bedrohung als unabhängigen Journalismus. Und es gibt kein besseres Werkzeug gegen Journalismus als KI.
Warum?
1. KI produziert Propaganda schneller, als Journalismus sie prüfen kann.
2. Deepfakes erschweren die Arbeit von Investigativteams, weil glaubwürdige Beweise manipuliert werden können.
3. Trollarmeen erzeugen künstliche Skandale, die öffentliche Aufmerksamkeit auf Nebenschauplätze lenken.
4. Automatisierte Desinformation überflutet Debatten, sodass Fakten kaum noch durchdringen.
Das Ergebnis:
Die Gesellschaft verliert das Gefühl dafür, was real ist – und autoritäre Akteure profitieren genau davon.
Trump und AfD greifen seit Jahren Medien an. KI gibt ihnen das perfekte Werkzeug, diese Angriffe zu intensivieren.
Fazit
Demokratien sind verletzlich, aber nicht machtlos. Was wir brauchen, ist kein Technikpessimismus, sondern digitale Wehrhaftigkeit:
1. Transparenzpflichten für KI, besonders im politischen Einsatz.
Niemand sollte Wahlwerbung sehen, ohne zu wissen, ob ein KI-Algorithmus dahintersteckt.
2. Öffentliche KI-Infrastruktur.
Datenräume und Modelle, müssen öffentlichen, Regeln unterliegen.
3. Starke Medienkompetenz und unabhängige Presse.
Fakten müssen stärker sein als maschinengenerierte Lügen.
4. Regulierung für Deepfakes und automatisierte Propaganda.
Nicht Verbote, aber klare Regeln.
5. Politische Bildung, die erklärt, wie Macht im digitalen Zeitalter funktioniert.
Wissen schützt vor Manipulation.
6. Institutionen, die autoritären Versuchungen widerstehen.
Gerichte, Parlamente, Medien – sie sind die Firewall der Demokratie.
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Um den Eindruck zu erwecken, der Staat unterstütze die Rentenversicherung umfangreich, weist die Bundesregierung jedes Jahr hohe Bundeszuschüsse aus, mit der sie die Rente angeblich subventionieren.
Was in der offiziellen Kommunikation kaum erwähnt wird: Ein großer Teil dieser Zuschüsse dient lediglich dazu, das zuvor entnommene Geld für versicherungsfremde Leistungen (VFL) - teilweise - wieder zu ersetzen.
Aus den Beiträgen der Versicherten werden staatliche Aufgaben bezahlt, die mit der eigentlichen Rentenversicherung nichts zu tun haben – etwa Leistungen für Wiedervereinigungsfolgen, Kindererziehungszeiten früherer Jahrgänge oder politische Sonderprogramme. Dieses Geld steht der Rentenkasse dann schlicht nicht mehr zur Verfügung.
Der Staat nimmt Geld - was ihn nicht gehört - aus der Rentenkasse und verbucht es als Bundeszuschuss. Er präsentiert sich damit als großzügiger Retter des Systems. Eine buchhalterische Nebelkerze.
Einkommensteuer auf Renten
Hinzu kommt ein zweiter Faktor, der in keiner offiziellen Belastungsanalyse auftaucht: Rentner:innen zahlen Steuern auf ihre Einkommen, sofern diese über dem Grundfreibetrag liegen. Das betrifft sowohl die Beiträge für normale Renten als auch Betriebsrenten.
Allein 2023 flossen auf diesem Weg 62,7 Milliarden Euro an den Staat zurück.
Diese an die Steuerkasse zurückfließenden Einnahmen des Bundes, werden jedoch in keiner Bilanz zur Finanzierung der Rentenversicherung aufgeführt - obwohl sie die finanzielle Gesamtsituation erheblich beeinflussen.
Rentner:innen tragen wesentlich zur Finanzierung ihrer eigenen Rente bei – deutlich stärker, als es die Regierung oder viele Medien darstellen.
Eine ehrliche Rechnung
Um die tatsächliche Belastung der Rentenkasse zu verstehen, müssen zwei Größen gemeinsam betrachtet werden:
> Steuereinnahmen aus Renten: 62,7 Mrd. Euro
> VFL, die der Staat der Rentenkasse aufbürdet: zwischen 75,4 und 133,1 Mrd. Euro.
Erst diese Gesamtsicht zeigt, wie stark die Rentenversicherung für staatliche Aufgaben herangezogen wird, die nichts mit ihrem originären Zweck zu tun haben.
Demografie alleine erklärt die Probleme nicht
Zwar spielt die demografische Entwicklung eine Rolle. Doch der Eindruck, die Rentenversicherung schwächele vor allem wegen zu geringer Beiträge, greift zu kurz.
Ein erheblicher Teil der Probleme wird von der Politik selbst erzeugt – durch die dauerhafte Zweckentfremdung der Beitragsmittel für die VFL, die den Rentner:innen gehören.
Österreich als Gegenmodell
Während in Deutschland seit Jahren über ein angeblich „nicht mehr finanzierbares“ Rentensystem diskutiert wird, zeigt Österreich, dass es anders geht. Alle Bürger, außer die Beamten zahlen in die Rentenkasse ein. Auch alle Selbstständigen.
Dort sind die Renten höher, das Armutsrisiko geringer, und das System stabiler.
Fazit
Die finanzielle Lage der gesetzlichen Rentenversicherung wirkt dramatischer, als sie tatsächlich ist. Warum?
Wer ehrlich über die Zukunft des Systems sprechen will, muss drei Punkte berücksichtigen, die untrennbar zur Finanzierung der Renten berücksichtig werden müssen.
1. Der Staat entnimmt der Rentenkasse Milliarden Euro für Aufgaben (VFL), die nicht zur Rentenversicherung gehören.
2. Gleichzeitig erzielt er hohe Steuereinnahmen durch die Rentenbesteuerung.
3. Nicht zu vernachlässigen ist die BBG (Beitragsbemessungsgrenze). Die dafür sorgt, dass bei Spitzenverdiener:innen (zB. Führungskräfte), die Höhe des Gehalts ab einer bestimmten Höhe gedeckelt wird. Alles was über diese Grenze verdient wird, unterliegt nicht mehr den Beitragszahlungen an die Sozialversicherung.
Das ist eine Ungleichbehandlung gegenüber Normalverdiener:innen, deren Gehalt unter der BBG liegt und von der Sozialversicherung voll verbeitragt wird.
Solange diese Faktoren, in den offiziellen Berechnungen zur Rentenermittlung, nicht berücksichtigt werden, bleibt jedes Bild der Rentenfinanzen verzerrt.
Hinweis: Alle hier aufgeführten Beträge sind von verschiedenen Institionen und nicht endgültig.
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Die Rechnung – der Preis der Arbeitsverweigerung
Es gibt Artikel und Texte, die man liest und denkt: Ja, genau so war es. Wir wussten es eigentlich die ganze Zeit. Der Essay (15./16. November 2025) von Elisabeth Dostert in der Süddeutschen Zeitung (SZ) gehört dazu. Es wird ein Muster beschrieben, das sich wie ein roter Faden durch die deutsche Wirtschafts- und Außenpolitik der letzten Jahrzehnte zieht.
Bequemlichkeit, Profitgier und politischer Mangel an Mut, haben die deutsche Wirtschaft – von politischen Autokraten - deren antidemokratischen Ziele nie ein Geheimnis waren, abhängig gemacht.
Dass heute manche Manager und Politiker vorgeben, als seien diese Entwicklungen überraschend vom Himmel gefallen, ist bemerkenswert. Man war nicht ahnungslos. Man war bequem, trotz Warnsignale, die unübersehbar waren und sind.
Die Rechnung der deutschen Bequemlichkeit kommt jetzt. Und sie fällt hoch aus.
So gut, wie ohne Ausnahme – wurde die eigentliche Kernkompetenz, die Politiker und Vorstände großer Unternehmen auszeichnen sollte: „das vorausschauende Denken“ - verweigert. Speziell die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen - auf Basis der u.a. Fakten - in der Zusammenarbeit mit Russland und China.
Russland und Putin
> 2007 droht Putin in München offen dem Westen.
> 2011 nimmt er wohlwissend Nord Stream in Betrieb und erzeugte Abhängigkeiten - im Sinne Russlands - auf dem Welt-Energiemarkt.
> 2014 annektiert er die Krim.
> 2022 marschiert er in die Ukraine ein.
China und Xi Jinping
Die Werkbank war gestern – heute ist China ein hochindustrielles, technologisch führendes Machtzentrum.
Die Vorstellung, man könne eine autoritäre Großmacht per „Wandel durch Handel“ demokratisieren, wirkt rückblickend wie politische Esoterik. China hat nie signalisiert, ein liberales System übernehmen zu wollen. Das Ziel war immer klar: Macht - wirtschaftliche, politische und technologische Macht.
Deutschland dagegen setzte auf Bequemlichkeit und Kostenoptimierung. Produziert wurde dort, wo es am billigsten war, in antidemokratischen China.
Medikamente, Vorprodukte, essenzielle Maschinenkomponenten: Alles wurde ausgelagert, Schritt für Schritt. Die deutsche Schlüsselindustrie wurde dadurch nicht gestärkt, sondern abhängig gemacht.
Besonders schmerzhaft zeigte sich das im Pandemie-Stresstest. Ausgerechnet die Pharmaindustrie offenbarte, wie gefährlich diese Blindheit war.
Fazit
Der Preis der deutschen Arbeitsverweigerung, durch die Psychologie des Wegsehens - statt Eigenverantwortung ist hoch.
Spannend – und erschreckend – ist im SZ-Text der psychologische Teil.
Manager und Politiker lebten in einem Zustand der selbstzufriedenen Sorglosigkeit. Kritische Stimmen wurden nicht gehört, sondern diskreditiert.
Während China strategisch und langfristig daran arbeitet, die komplette Wertschöpfungskette der weltweiten Zukunftsindustrien:
Künstliche Intelligenz, E-Mobilität, erneuerbare Energien, Rechenzentren, Raumfahrt, Drohnen- und Millitärtechnik , die Pharmaindustrie – unter eigene Kontrolle zu bringen, klammerte man sich hierzulande an die Illusion einer globalen Wohlfühlordnung und schaute nur auf die Kosten.
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Warum Deutsche wieder rechts wählen – und was das mit uns zu tun hat
Deutschland hat erlebt, wohin Hass, Nationalismus und Führerkult führen. Und doch gewinnt die AfD Stimmen, obwohl ihre Verantwortlichen immer offener rassistische, autoritäre und antidemokratische Positionen vertreten.
Wie kann das sein – in einem Land, das sich „Nie wieder“ auf die Fahnen schreibt?
Geschichtsvergessenheit
Für viele ist der Nationalsozialismus nur noch ein Kapitel im Schulbuch. Der Bezug zur Erfahrung von Diktatur, Krieg und Vernichtung ist verloren gegangen.
Wenn Geschichte nicht mehr als Warnung, sondern nur als Pflichtstoff behandelt wird, verblasst das Bewusstsein dafür, wie zerbrechlich Demokratie ist.
Das Wissen um Hitlers Machtergreifung und die Zerstörung der Republik ist zwar dokumentiert, aber oft emotional nicht mehr verankert.
So kann der Satz „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ wieder gesellschaftsfähig werden.
Das Gefährlichste ist die Vergesslichkeit der Gesellschaft.
> Hannah Arendt, 1951
Wut, Angst, Enttäuschung
Viele AfD-Wähler fühlen sich abgehängt oder ignoriert.
Steigende Preise, Zukunftsängste, soziale Ungerechtigkeit – all das schafft Frust. Die AfD bietet einfache Antworten und klare Feindbilder: „die Ausländer, die Grünen, die EU, die Eliten“.
Das ist keine Politik, sondern emotionale Entlastung.
Wer Angst hat, will einfache Schuldige – nicht komplexe Lösungen.
Die Partei lebt davon, dass Menschen glauben, Demokratie sei etwas, das andere für sie erledigen.
Wo alle Schuld sind, ist keiner schuldig.
> Max Frisch, 1958
Autoritäre Sehnsucht
Manche sehnen sich nach „Ordnung und Führung“.
In Krisenzeiten wächst der Wunsch nach klaren Ansagen – auch wenn sie von oben kommen.
Demokratie wirkt dagegen anstrengend, laut, widersprüchlich.
Aber genau das ist ihre Stärke: Widerspruch statt Unterwerfung.
Wer „endlich wieder Durchgreifen“ will, öffnet der Willkür die Tür.
Das wusste schon Theodor W. Adorno, als er schrieb:
Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung.
> Theodor W. Adorno, 1966
Protestwahl und Selbsttäuschung
Viele sagen: „Ich wähle AfD, um den anderen einen Denkzettel zu verpassen.“ Doch so fing es schon einmal an.
Auch in der Weimarer Republik glaubten viele, sie könnten die Nationalsozialisten „mal ausprobieren“.
Sie wollten es den Eliten zeigen – und zerstörten dabei die Demokratie, die sie eigentlich retten wollten.
Erst wenn wir verloren haben, begreifen wir, was wir hatten.
> Erich Kästner
Demokratieschwäche
Wenn demokratische Parteien ihre Versprechen nicht halten, entsteht Misstrauen.
Soziale Ungleichheit, abgehobene Politik, gebrochene Versprechen – all das schafft den Nährboden für Populisten.
Die AfD ist kein Fremdkörper in unserer Gesellschaft, sie ist ein Symptom unserer Versäumnisse.
Die Demokratie stirbt nicht an einem Putsch, sondern an Gleichgültigkeit.
Die größte Gefahr für die Demokratie ist nicht der Hass ihrer Feinde, sondern die Gleichgültigkeit ihrer Freunde.
Desinformation und digitale Echokammern
Über Telegram, YouTube, TikTok, WhatsApp oder X verbreiten AfD-nahe Akteure gezielt Falschinformationen.
Sie schaffen alternative Realitäten, in denen demokratische Institutionen als „korrupt oder „gesteuert“ dargestellt werden.
Die Desinformation ersetzt Diskussion – und Empörung ersetzt Erkenntnis.
Laut einer Studie der Stiftung Neue Verantwortung (2023) glauben fast 40 % der AfD-Wähler regelmäßig an Inhalte aus Desinformationskanälen in sozialen Medien.
Das ist keine Randerscheinung, sondern eine neue Form digitaler Propaganda.
Fazit
Heute wiederholt sich das Muster: Wut ersetzt Verantwortung. Wer Protest wählt, stärkt die, die das System abschaffen wollen.
Die AfD wird nicht gewählt, weil die Menschen Hitler vergessen haben – sondern weil sie nicht erkennen, dass dieselben Denkweisen zurückkehren.
Wenn Erinnerung keine Haltung bleibt, sondern bloß Geschichte wird, ist „Nie wieder“ nur noch eine Floskel. Demokratie lebt nicht von Symbolen, sondern von Bildung, sozialer Sicherheit und echter Beteiligung.
Das ist die Lehre, die wir neu lernen müssen – bevor es wieder zu spät ist.
SPD ist es nicht zuzumuten, dass sie alles mitträgt, was den Herren Merz, Dobrindt und Spahn einfällt. Erschreckend ist auch, dass es in der CDU, besonders im Osten, Stimmen gibt, die es gerne mit der AfD zusammen versuchen möchten.
Die Geschwindigkeit, in der der gewählte Präsident Trump versucht, die Demokratie in den USA abzuschaffen (Gewaltenteilung, Pressefreiheit, Rechtsstaat), sollte uns eine Warnung sein.
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Trump demütigt Europa – China demonstriert Stärke
Chinas Führung - Xi Jinping - hat Trumps willkürlichem Zollregime über Monate hinweg stoisch getrotzt. Keine Wutausbrüche, keine hektischen Gegenmaßnahmen, keine Panik. Stattdessen: Berechnete Ruhe.
Xi Jinpings Botschaft an die Welt war klar, fast trotzig: Wir lassen uns nichts vorschreiben. Nie mehr, von Niemandem.
Damit hat China weit mehr getan, als nur ökonomische Standfestigkeit zu demonstrieren. Es hat eine symbolische Lektion erteilt – an die USA, aber auch an den Westen insgesamt: Macht wird heute nicht mehr durch Lautstärke definiert, sondern durch Ausdauer, Geduld und strategische Geschlossenheit.
Europa, das sich in den Jahrzehnten nach dem Kalten Krieg an die schützende Hand der Vereinigten Staaten gewöhnt hat, steht nun entblößt da. Die USA sind längst nicht mehr ein verlässlicher NATO-Akteur, sondern ein launischer Partner, dessen Präsident Trump Allianzen wie Geschäftsdeals behandelt – kündbar, wenn der Preis nicht stimmt.
China dagegen hat begriffen, dass wahre Macht darin besteht, die Spielregeln nicht nur zu befolgen, sondern auch neu zu schreiben.
Und so lässt Xi Jinping, der Generalsekretär der Kommunistischen Partei und Staatsoberhaupt der Volksrepublik China die Drohungen aus Washington abperlen – nicht aus Schwäche, sondern aus Kalkül. Die Botschaft an alle, auch an Europa, Japan und die Weltmärkte, lautet: Wir sitzen am längeren Hebel.
Nicht einer wage es, uns zu drohen. Nicht einer versuche, uns zu provozieren. Wir zögern nicht, unsere Macht auszuspielen.
Fazit
Während Donald Trump anno 2025 die europäischen Staats- und Regierungschefs der NATO-Staaten nach Belieben herumschubst, sie mit Drohung der Entziehung amerikanischer Militärmacht gefügig macht, sie zu Schmeichlern herabwürdigt und ihnen dennoch nachteilige Handelsabkommen aufnötigt, lebt die Welt in einer Mischung aus Machtstreben und Egoismus, in einer Zeitenwende, die Angst macht.
Es ist, als sei die transatlantische Partnerschaft, jahrzehntelang Fundament westlicher Stabilität, zu einer Bühne persönlicher Erniedrigungen geworden. Washington führt, Europa duckt sich, ganz im Gegensatz zu China, das seinen eigenen Regeln folgt.
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Demokratie und Sozialstaat – zwei Seiten derselben Medaille
Während in Sonntagsreden der Politiker*innen von „Eigenverantwortung und Leistungsgerechtigkeit“ die Rede ist, kämpfen Millionen Menschen Tag für Tag darum, überhaupt über die Runden zu kommen. Demokratie ist kein Luxus – sie ist die Grundbedingung dafür, dass soziale Gerechtigkeit mehr bleibt als ein leeres Versprechen.
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) bringt es in einem Beitrag treffend auf den Punkt: Demokratie und Sozialstaat gehören untrennbar zusammen. Wer den Sozialstaat schwächt, sägt an den Wurzeln der Demokratie und Freiheit. Denn soziale Unsicherheit ist der Nährboden für Populismus – und Populismus ist das trojanische Pferd aller rechtsgerichteten Parteien - siehe: AfD! Deren Fremdenfeindlichkeit unterstützte Bundeskanzler Merz, mit seiner Aussage vom Stadtbild.
Nach einem öffentlichen Aufschrei, fiel Herrn Merz schlagartig ein, dass viele dieser Menschen, die aus seiner Sicht das Stadtbild verschandeln, in unserem Wirtschaftssystem ja dringend benötigt werden.
Übrigens, es würde Herrn Merz gut zu Gesicht stehen, wenn er ein paar Zitate seines politischen Urvaters Adenauers verinnerlichen und umsetzen würde.
Wenn Angst die Oberhand gewinnt
Wo Menschen um ihre Wohnung, bezahlbare Gesundheitsversorgung oder ihre Rente bangen müssen, verliert die Demokratie an Halt. Wer keine Perspektive hat, hört irgendwann auf, an Mitbestimmung zu glauben. Dann haben jene leichtes Spiel, die einfache Antworten verkaufen – am liebsten mit Sündenböcken im Gepäck: „die Ausländer, die Faulen, die da oben“.
Aber das ist nichts anderes als politisches Gift – billig produziert, teuer bezahlt.
Demokratie muss sich leisten, was sie verspricht
Ein funktionierender Sozialstaat ist kein Wohlfahrtsprogramm für „Leistungsschwache oder Leistungsunwillige“. Er ist das Fundament, auf dem Freiheit und Chancengleichheit überhaupt erst möglich werden.
Wenn Bildung, Gesundheit, Wohnungsbau und soziale Sicherheit zur Verhandlungsmasse werden, verliert die Demokratie ihre Glaubwürdigkeit. Dann wird sie zur Hülle ohne Inhalt – eine Bühne für die Lauten, nicht für die Vielen.
Wer die Demokratie will, muss den Sozialstaat stärken
Das heißt gerechte Löhne, faire Renten, eine solidarisch finanzierte Gesundheitsversorgung, bezahlbare Mietwohnungen – und Politiker:innen, die endlich wieder Politik für Menschen machen, nicht für Märkte.
Ein Blick zurück – und nach vorn
Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Sozialstaat das Versprechen: Nie wieder sollen Menschen in Existenzangst geraten, weil das System sie fallen lässt.
Dieses Versprechen ist heute brüchig geworden. Und doch bleibt es das Herzstück einer funktionierenden Demokratie. Wer es erneuert, verteidigt nicht nur soziale Gerechtigkeit – sondern auch die Freiheit.
Fazit
Die Rettung und Stabilisierung des Sozialstaats kann nur über demokratische Strukturen gelingen – das haben uns die Jahrzehnte nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs mehr als deutlich gezeigt.
Politker:innen, ob konservativ, sozial, liberal oder links, die das Gegenteil behaupten, verkennen die Situation der vielen Menschen, die an der Armutsgrenze leben und nur schwer in der Lage sind, dem normalen Alltag zu trotzen.
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Seit Christi Geburt werden Kriege im Namen Gottes geführt, doch noch hat kein einziger Krieg den Glauben gereinigt, sondern nur Menschen verbrannt. Eine blutige Spur heiliger Überzeugungen zieht sich durch die Jahrhunderte. Was bleibt, ist die Frage: Warum fällt es uns so schwer, Frieden zu bewahren? Die Antwort ist so einfach wie bitter: Der Mensch!
Immer wieder diente Religion als Ausrede für Macht, Gewalt und Unterwerfung. Von den Kreuzzügen bis zum Islamischen Staat – der Glaube wurde zum Werkzeug der Herrschenden.
Vielleicht ist der wahre Sieg des Glaubens nicht die Bekehrung des anderen, sondern die Erkenntnis der eigenen Begrenztheit.
Wer Religion zur Waffe macht, verrät ihren Kern. Ob Papst, Bischof, Kalif oder Prediger – wo Glauben zur Ideologie wird, endet Menschlichkeit. Die Geschichte lehrt: Es braucht keine heiligen Kriege, sondern heilige Demut.
Wie der Glaube den Krieg nährt
Wer im Namen Gottes tötet, tötet immer auch den Glauben selbst.
Seit über zweitausend Jahren ist Religion zugleich Quelle von Hoffnung und Rechtfertigung für Gewalt. Kaum ein Krieg in der Geschichte war völlig frei von religiösen Bezügen – und kaum ein Religionskrieg ohne politische oder ökonomische Hintergründe. Der Glaube verlieh Kriegen Sinn, Moral und Legitimation. Er machte sie zu etwas, das sich „lohnen“ sollte – wenigstens vor Gott.
Die Antike: Glaube gegen Imperium
Die ersten Religionskriege nach Christi Geburt waren die jüdischen Aufstände gegen Rom. Drei Mal – 66, 115 und 132 n. Chr. – rebellierten jüdische Gruppen gegen die Besatzungsmacht, weil ihre Religion unterdrückt, ihre Rituale beschnitten und ihre Tempel geschändet wurden.
Die Römer reagierten mit extremer Härte: Jerusalem wurde zerstört, die jüdische Bevölkerung zerstreut. Religion war hier sowohl Ursache als auch Identität – ein Symbol für Würde unter Fremdherrschaft.
Doch mit der Christianisierung Roms drehte sich das Rad. Aus den Verfolgten wurden Verfolger. Christliche Kaiser ließen heidnische Tempel zerstören, Andersgläubige zwangsbekehren und häretische Strömungen verfolgen. Schon in der Spätantike wurde der Glaube zur staatlichen Waffe.
Frühmittelalter: Mission mit dem Schwert
Mit dem Aufstieg des Islams im 7. Jahrhundert begann eine neue Ära. Innerhalb eines Jahrhunderts dehnten arabische Kalifate ihren Einfluss von Arabien bis Spanien aus. Diese Expansion war religiös legitimiert – sie sollte den wahren Glauben verbreiten –, aber zugleich auch politisch und wirtschaftlich motiviert.
Auch das christliche Europa kannte keine friedliche Mission. Karl der Große führte blutige Sachsenkriege (772–804), um die germanischen Völker zum Christentum zu zwingen. Wer sich weigerte, starb. Religion war hier Mittel zur Machtausweitung – und zur kulturellen Vereinheitlichung eines zersplitterten Kontinents.
Mittelalter: Der heilige Krieg als Geschäftsmodell
Das Hochmittelalter war das Zeitalter der Kreuzzüge (1095–1291). Was als frommer Aufruf begann, das „Heilige Land“ von den „Ungläubigen“ zu befreien, wurde bald zu einem europäischen Massenphänomen: Pilger mit Schwert und Segen, getrieben von Frömmigkeit, Abenteuerlust und der Aussicht auf Sündenvergebung – und Beute.
Doch die Kreuzzüge richteten sich nicht nur gegen Muslime. In Südfrankreich wurde der Albigenserkreuzzug (1209–1229) gegen die christlichen Katharer geführt – ein innerkirchlicher Vernichtungskrieg im Namen der „wahren Lehre“. Auch die Baltischen Kreuzzüge gegen heidnische Völker im Osten waren getarnte Kolonialfeldzüge.
Parallel dazu tobte auf der Iberischen Halbinsel die , die „Rückeroberung“ Spaniens durch christliche Königreiche. Sie war religiös motiviert, aber politisch kalkuliert. Wer „Ungläubige“ besiegte, gewann Land, Titel und Einfluss.
Am Ende des Mittelalters flammten neue religiöse Konflikte auf: Die Hussitenkriege (1419–1436) in Böhmen waren Aufstände gegen die Korruption der Kirche – und zugleich Vorboten der Reformation.
Frühe Neuzeit: Wenn Christen Christen töten
Die Reformation zerriss Europa. Was als religiöse Reformbewegung begann, endete in einem Jahrhundert konfessioneller Kriege. Aus Glaubensfragen wurden Machtfragen.
In Deutschland kämpften Protestanten und Katholiken im Schmalkaldischen Krieg (1546–1547) um Einfluss. In Frankreich metzelten sich Katholiken und Hugenotten (1562–1598) in einer Spirale aus Massakern und Racheaktionen nieder. In den Niederlanden verband der Achtzigjährige Krieg (1568–1648) religiöse und nationale Befreiungsbewegungen.
Von 1618–1648: Dreißigjähriger Krieg
Der Höhepunkt dieser Katastrophen war der Dreißigjährige Krieg! Er begann als Glaubenskonflikt, verwandelte sich aber in einen allgemeinen Machtkampf. Als er endete, war Mitteleuropa verwüstet, Millionen waren tot.
Erst der Westfälische Friede brachte die Erkenntnis: Kein Glaube darf mehr über Staaten herrschen.
19. Jahrhundert: Mission und Kolonialismus
Mit der Aufklärung schien Religion an politischer Bedeutung zu verlieren – doch in den Kolonien wurde sie zur moralischen Tarnung des Imperialismus. Missionare segneten Eroberungen, Bekehrung diente als Vorwand für Unterwerfung.
In Indien kämpften die Sikhs (1845–1849) gegen die britische Kolonialmacht um ihre religiös-politische Selbstbestimmung. In Afrika erhob sich der Mahdi (1881–1899) im Sudan gegen die „ungläubigen“ Briten.
Gleichzeitig erschütterte in China der Taiping-Aufstand (1850–1864) das Reich der Mitte: eine christlich inspirierte Sekte wollte das „Himmlische Königreich“ errichten – und löste einen der blutigsten Konflikte der Weltgeschichte aus.
20. Jahrhundert: Religion als Identitätspolitik
Im 20. Jahrhundert wandelten sich Religionskriege. Sie wurden seltener durch Dogmen ausgelöst, dafür stärker durch Identität und Zugehörigkeit.
Nach der Teilung Indiens (1947) explodierte Gewalt zwischen Hindus und Muslimen, Millionen starben oder flohen. Der Kaschmir-Konflikt ist bis heute eine offene Wunde religiöser Grenzziehung.
Auch in Europa lebte die religiöse Spaltung fort: Der Nordirlandkonflikt (1969–1998) trennte Katholiken und Protestanten, Loyalisten und Republikaner – Glauben und Nation verschmolzen zu einem tödlichen Gemisch.
Im Nahen Osten schließlich mischten sich Religion, Politik und Geopolitik auf engstem Raum – etwa im Libanesischen Bürgerkrieg (1975–1990), wo Christen, Schiiten, Sunniten und Drusen um Macht und Sicherheit kämpften.
Der Heilige Krieg des 21. Jahrhunderts
Der neue, heilige Krieg trägt viele Namen: Hamas, Al-Qaida, Islamischer Staat, Boko Haram, Al-Shabaab. Diese Gruppen kämpfen nicht nur um Territorium allein, sondern auch um eine religiöse Vision – die totale Herrschaft des Glaubens über alle Lebensbereiche.
Im Irak und in Syrien führten sie ihre „Gotteskriege“ mit apokalyptischem Eifer. In Nigeria zerstörte Boko Haram Schulen, weil Bildung als „westlich“ galt. In Wahrheit sind diese Kriege Ausdruck von Armut, Korruption und Machtvakuum – Religion dient als Brandbeschleuniger.
Wenn Glaube zur Waffe wird
Religionskriege entstehen, wenn Menschen Gott für ihre Zwecke vereinnahmen – und sich selbst an seine Stelle setzen.
Von den jüdischen Aufständen bis zum Islamischen Staat zieht sich eine Linie der Instrumentalisierung durch die Religion. Es ging und geht ausschließlich darum, Menschen zu mobilisieren, Herrschaft zu sichern und Gewalt zu rechtfertigen.
Die wahren Ursachen liegen selten im Glauben selbst, sondern in der Angst, ihn zu verlieren – in der Furcht vor Vielfalt, Freiheit und Machtverlust.
Frieden, so zeigt die Geschichte, entsteht nicht aus der Überlegenheit einer Religion, sondern aus der Einsicht, dass kein Glaube allein im Besitz der Wahrheit ist.
Warum (Religions)-Kriege entstehen?
1. Theologische/Dogmatische Differenzen (z. B. Ketzerverfolgung, Konfessionskonflikte).
2. Identität & Gruppenzugehörigkeit (Religion als Markenzeichen einer ethnischen/nationalen Gruppe).
3. Staats- und Machtfragen (Legitimation von Herrschaft, Kontrolle über Territorium).
4. Soziale/ökonomische Ursachen (Ressourcenverteilung, Land, Steuern; Religion als Mobilisierungsrahmen).
5. Kolonialismus & antikoloniale Bewegungen (koloniale Interaktion radikalisierte religiöse Mobilisierungen).
6. Externes Eingreifen / Geopolitik (mächtige Staaten/Koalitionen nutzen Religion als Hebel).
7. Zwangsbekehrung & Missionierung (direkte Ursache bei vielen mittelalterlichen und kolonialen Konflikten).
Fazit
Heilige Demut statt heiliger Krieg. Von den Zeloten im alten Jerusalem bis zu den Dschihadisten des 21. Jahrhunderts zieht sich eine Linie der Anmaßung: Menschen, die glauben, im Namen Gottes Gewalt ausüben zu dürfen. Doch wer Religion zur Waffe macht, verrät ihren Kern.
Vielleicht liegt der wahre Sieg des Glaubens nicht in der Bekehrung des Anderen, sondern in der Erkenntnis der eigenen Begrenztheit.
Frieden beginnt dort, wo kein Mensch mehr Gott für sich beansprucht – sondern ihm Raum lässt, auch im Andersgläubigen.
Es braucht keine heiligen Kriege. Es braucht heilige Demut.
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Warum immer die anderen schuld sind
Sobald über Klimaschutz gesprochen wird, taucht in Deutschland ein reflexartiges Argument auf:
Bevor wir hier etwas ändern, sollen erst einmal die großen CO₂- Verursacher in: China, Russland, Indien, Afrika, Südamerika und USA liefern!
Klingt logisch – ist aber trügerisch bequem. Denn die Schuldfrage wird damit ausgelagert. Nicht wir sind gefordert, sondern die anderen. Doch wer so argumentiert, verkennt Fakten – und entzieht sich der eigenen und globalen Verantwortung.
Deutschland – kleiner Anteil, große Wirkung
> Deutschland verursacht rund 2% der weltweiten CO₂-Emmissionen. Klingt wenig – ist aber nur die halbe Wahrheit.
> Pro-Kopf liegt Deutschland mit ca. 8 Tonnen CO₂ pro Jahr über dem globalen Durchschnitt von etwa 4,7 Tonnen.
> Historisch gehört Deutschland zu den Top-6-Staaten mit der höchsten Gesamtemission seit Beginn der Industrialisierung.
> Indirekt verursachen wir zusätzliche Emissionen im Ausland – etwa durch importierte Produkte oder Urlaubsflüge.
Wer vom „kleinen Anteil“ spricht, ignoriert die große globale Verantwortung sowie die Auswirkungen, der weltweiten CO₂-Belastung.
Schuldumkehr – ein menschliches Verhaltensmuster
Klar ist, niemand lässt sich gerne sagen, dass der eigene Lebensstil klimaschädlich ist. Also zeigen viele lieber mit dem Finger auf andere. Das nennt sich psychologisch gesehen „Verantwortungsverlagerung“! Ein klassischer Abwehrmechanismus.
Er reduziert das eigene Schuldgefühl: Wir fühlen uns besser, wenn wir glauben, dass andere schlimmer sind als wir.
Politische Ausflüchte statt ehrlicher Debatte
„Wir retten das Klima doch nicht allein“ – dieser Satz wird oft von Politiker:innen und Lobbygruppen benutzt, um echte Klimaschutzmaßnahmen zu blockieren.
Denn Verkehrswende, Gebäudesanierung oder Agrarwandel kosten Geld und Wählerstimmen.
Auch viele Medien greifen diese Haltung auf. Die Rede ist dann von „grüner Bevormundung“, „Verbotspolitik“ oder „deutschem Klima-Alleingang“.
Die Folgen
Anstatt über Lösungen zu diskutieren, wird über Zuständigkeit gestritten. Klimaschutz funktioniert nur gemeinsam – jede Nation muss für sich und das weltweite Klima den ersten Schritt machen. Natürlich braucht es globale Zusammenarbeit. Aber Kooperation scheitert, wenn niemand den ersten Schritt macht.
Wer selbst nichts tut, ist auch nicht glaubwürdig, wenn er von anderen Maßnahmen einfordert.
Fazit
Der Klimawandel ist ein globales Problem – und entbindet niemanden, auch die Herren Trump und Merz nicht, von der Pflicht zu handeln.
Statt auf andere zu zeigen sollten sich alle verantwortlichen Politiker*innen - in Anbetracht der Dringlichkeit - fragen:
Was tun wir – und warum nicht mehr? Denn echter Klimaschutz beginnt nicht mit Schuldzuweisungen, sondern mit dem Mut, Verantwortung zu übernehmen und in die Zukunft zu investieren.
Hamburg setzt Zeichen und hat mit dem Zukunftsentscheid:
Die Hamburger*innen stimmen für mehr Klimaschutz haben Nägel mit Köpfen gemacht.
Irritierend ist, bei der ganzen politischen und medialen Diskussion um die Bekämpfung der Erderwärmung und deren Folgen wie -Flutkatastrophen, Brände und Stürme - das menschliche Schicksal (Tote, Verletzte und Vernichtung der Lebensgrundlagen) spielt nur ein untergeordnete Rolle! Es geht nur um das Monetäre.
Die Wahrheit ist unbequem – aber sie schwitzt nicht weniger, wenn wir sie ignorieren.
Wer weiter auf andere zeigt, zeigt nur, dass er selbst im Schatten stehen will. Doch Klima lässt sich nicht aussitzen. Es kommt – ob wir handeln oder nicht.
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Die Grenze zwischen Technik und Menschlichkeit
Die Frage, wo maschinelle Entscheidungen ethisch nicht mehr vertretbar sind, muss klar und deutlich gesetzlich vorgegeben und geregelt werden.
Eine KI - z.B. ChatGPT mag objektiv Daten auswerten können, aber sie besitzt kein moralisches Bewusstsein, kein Verständnis von Mitgefühl oder Gerechtigkeit.
Eine strafrechtliche Verurteilung, speziell zu einer Freiheitsstrafe, erfordert jedoch genau das: menschliches Abwägen, Verantwortung und die Fähigkeit, Reue, Motivation und individuelle Umstände zu verstehen.
Der Diskurs über KI in der Gesellschaft
Der Wunsch nach sachorientiertem, respektvollem Austausch spricht das Kernproblem an: Der Diskurs über KI wird häufig von Angst, Ideologie oder wirtschaftlichen Interessen überlagert. Ein Vorschlag wäre, destruktive Stimmen – also diejenigen, die gezielt spalten oder manipulieren – nötigenfalls vom Diskurs auszuschließen. Das ist zwar kontrovers, schwer durchführbar aber nachvollziehbar: Demokratie braucht offene Diskussion, aber sie darf sich nicht selbst durch Hass, Lügen oder gezielte Desinformation zerstören lassen.
Was KI niemals entscheiden darf
Eine KI darf niemals über das Schicksal eines Menschen in existenziellen Fragen entscheiden – etwa bei einer strafrechtlichen Verurteilung zu hoher oder gar lebenslanger Freiheitsstrafe. Solche Entscheidungen gehören in die Hände von Menschen, weil sie moralisches Urteilsvermögen, Empathie und Verantwortung erfordern. Eine Maschine kann Daten analysieren, aber sie versteht keine Schuld, keine Reue und kein menschliches Leid. Wenn wir KI diese Aufgaben überlassen, entmenschlichen wir unser Rechtssystem – und letztlich uns selbst.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit KI
Die demokratische Gesellschaft erwartet einen sachorientierten und respektvollen Diskurs über den Einsatz von KI – in Politik, Medien und Gesellschaft. Kein Streit um Schlagzeilen, keine Beleidigungen, keine emotionalen Eskalationen. Gerade weil KI und Algorithmen Debatten leicht polarisieren, benötigen wir Räume für offenen Austausch.
Wer diesen Dialog bewusst torpediert, indem er hetzt, lügt oder manipuliert, darf nicht die Deutungshoheit übernehmen. Demokratie lebt vom Gespräch, nicht von der Zerstörung des Gesprächs.
Deshalb sollten jede und jeder, die oder der KI nutzt oder über sie spricht, sich der möglichen Einflussnahme durch diese Technologie bewusst sein – und Verantwortung dafür übernehmen. Nur so können wir sicherstellen, dass KI im Dienst des Menschen steht und nicht umgekehrt.
KI, Moral und Menschlichkeit
KI ist längst kein Zukunftsthema mehr – sie entscheidet mit, wenn wir einkaufen, Bewerbungen schreiben oder Nachrichten lesen und verinnerlichen.
Doch je klüger die Algorithmen werden, desto wichtiger wird eine Frage: Wo endet die Technik – und wo beginnt die Verantwortung des Menschen?
Fazit
Menschlichkeit ist nicht verhandelbar. KI kann vieles, aber sie darf nicht alles und niemals zum Ersatz für das menschliche Gewissen werden.
Technik braucht Grenzen, wo Rechtssprechung, Gerechtigkeit, Moral und Würde auf dem Spiel stehen.
Auch darf sie nicht zum alleinigen Spielball einzelner Politiker:innen, Länder wie der USA und China und/oder Unternehmer (Musk, Zuckerberg, Gates, etc.) werden. Europa muss aus seinen Tiefschlaf geweckt werden und digital unabhängiger werden.
Wenn wir diesen Grundsatz vergessen, droht nicht die Maschine zur Gefahr zu werden – sondern die Beantwortung der folgenden 8 Fragen.
1. KI und Demokratie – Wer kontrolliert die Kontrolleure?
Wie Algorithmen politische Macht verschieben, warum Transparenz entscheidend ist und weshalb demokratische Institutionen hinterherhinken.
2. Datenklau als Geschäftsmodell – Warum Tech-Konzerne Urheberrecht als lästiges Hindernis sehen
Ein kritischer Blick auf Trainingsdaten, fehlende Zustimmung und die ökonomischen Interessen der KI-Industrie.
3. Automation und Verantwortung – Warum „Der Algorithmus war’s“ keine Entschuldigung sein darf
Ethik, Haftung und die große Frage: Wer trägt die Schuld, wenn KI Mist baut?
4. Menschliche Abhängigkeit von Maschinen – Bequemlichkeit als Einfallstor für Machtverschiebung
Wie „Automatisierung“ langsam Verantwortung ersetzt – und warum das gefährlich ist.
5. Der EU AI Act – stark, zu schwach oder nur ein Placebo?
Was das Gesetz wirklich regelt, was fehlt und welche Schlupflöcher bleiben.
6. Nationalismus + KI = Gefahr – Wie autoritäre Regierungen KI nutzen, um zu kontrollieren.
7. KI in Medien und Bildung – Wie Fehlinformation entsteht und warum unabhängige Medien wichtiger werden.
8. Die große Illusion der Objektivität – Warum KI nie neutral ist.
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Wie die KI lernt:
„Algorithmus“ klingt nach Hochtechnologie, ist aber im Kern simpel: ein Rezept aus klar definierten Einzelschritten. Ob Kuchen backen oder Daten sortieren – ein Algorithmus sagt, was als Nächstes passiert. Der Unterschied: In der KI werden diese Schritte nicht mehr vom Menschen abgearbeitet, sondern von Maschinen in atemberaubender Geschwindigkeit.
Mensch und Maschine – wer führt?
Damit KI überhaupt etwas „weiß“, muss sie gefüttert werden – mit Texten, Bildern, Stimmen, Gesprächen. Aus diesen Daten erkennt sie Muster, zieht Schlüsse und gibt Antworten. Je mehr sie bekommt, desto „schlauer“ wirkt sie.
Aber: Ohne Daten kein Lernen. Und ohne Beachtung des Urheberrechts ist Datensammeln nichts anderes als Diebstahl. Hier liegt eine der größten Baustellen – wer kontrolliert, was in die Systeme einfließt, und wem das Wissen am Ende gehört?
Egal, wie ausgefeilt KI wirkt: Sie bleibt von Menschen geschaffen, trainiert und gesteuert. Sie ist ein Werkzeug – nicht mehr und nicht weniger. Die letzte Entscheidung darf niemals an eine Maschine abgegeben werden.
Das heißt: KI muss dem Menschen dienen, nicht ihn ersetzen oder gar kontrollieren. Wer hier leichtfertig Verantwortung abgibt, öffnet die Tür zu Fremdbestimmung.
Gefahr der Machtkonzentration
Besonders brisant ist die Frage: Wem gehört KI? Wenn wenige Tech-Giganten oder gar Einzelpersonen die Hoheit über Trainingsdaten und Systeme erlangen, entsteht eine gefährliche Machtkonzentration. KI würde dann nicht zum Fortschritt für alle, sondern zum Herrschaftswissen für wenige. Und Macht, die sich in wenigen Händen sammelt, war historisch nie ein Garant für Freiheit.
Die Politik ist am Zug
Genau um die Machtkonzentration zu verhindern, bedarf es politischer Leitplanken. Gesetze, die Missbrauch verhindern, Transparenz sichern und den Zugang zur KI demokratisch halten. Aber: Regulierung darf Innovation nicht im Keim ersticken. Die Herausforderung lautet also: Schutz ohne Stillstand.
Fazit
Künstliche Intelligenz ist kein Schreckgespenst – aber auch kein Heilsbringer. Sie ist ein Werkzeug, das riesige Chancen eröffnet, gleichzeitig aber enorme Risiken birgt.
Darum muss gelten: Der Mensch bleibt am Steuer. Wer KI unreguliert unkontrolliert laufen lässt, riskiert, dass sie zur Machtmaschine einiger Weniger wird. Wer sie klug reguliert, kann dafür sorgen, dass sie zum Nutzen aller wirkt.
Am Ende entscheidet nicht die Technik, sondern die Gesellschaft: Wollen wir eine KI, die uns dient – oder eine, die uns beherrscht?
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