Samstag, 6. Dezember 2025
Vorschlag zur Rentensanierung

1. Versicherungsfremde Leistungen gehören in den Bundeshaushalt:
Leistungen, die nichts mit der Altersvorsorge (Rente) zu tun haben, dürfen nicht aus den Rentenbeiträgen der Deutschen Rentenversicherung finanziert werden. Das ist seit Jahrzehnten klar – geändert wurde es nie.

2. Die steuerlichen Einnahmen von den Rentner:innen gehören in die Rentenkasse:
Wer als Rentner:innen über dem Grundfreibetrag liegt, zahlt Einkommensteuer auf seine Rente. Diese Steuern sollten explizit für die Stabilisierung der Rente verwendet werden, da sie der Rente entnommen werden.

3. Beamte, Politiker und Selbstständige müssen mit einbezogen werden:
Die finanzstärksten Gruppen bleiben weiterhin außerhalb der gesetzlichen Rentenkasse. Das ist weder fair noch nachhaltig.

4. Die Beitragsbemessungsgrenze entlastet hohe Einkommen:
Sehr hohe Einkommen zahlen nur bis zu einer Grenze ein – darüber endet das Solidarprinzip. Das ist politisch gewollt, eine Ungleichbehandlung (Normalverdiener/Spitzenverdiener) und ökonomisch schädlich.

5. Vermögen, Erbschaften, Spitzeneinkommen und globale Tech-Konzerne gerechter besteuern:
Ohne eine Modernisierung des Steuersystems bleibt das Rentensystem dauerhaft unterfinanziert.

6. Milliardenverluste, die durch Steuerhinterziehung anfallen – durch mehr Betriebsprüfer abschöpfen:
Hier liegen gewaltige Potenziale brach. Aber es fehlt der politische Wille, sie zu heben.

7. Der Bundeszuschuss entlastet nicht die Rente – er stopft nur die Löcher, die der Staat selbst verursacht hat. Und das nicht einmal vollständig. Solange diese strukturelle Unterfinanzierung der versicherungsfremden Leistungen anhält, bleibt jede Reformdebatte über „Beitragssätze“ oder „demographische Zwänge“ unausgewogen und unehrlich.

Soziale Sicherheit schafft Wirtschaftskraft:
Innovation, Motivation und Produktivität gedeihen nur, wenn Menschen existenzsichernd abgesichert sind. Angst vor Armut erzeugt Resignation statt Kreativität.

Seit Jahren wird Menschen eingeredet, sie seien selbst schuld an ihrer Armut:
> Hättest du dich mehr angestrengt.
> Hättest du besser vorgesorgt.
> Hättest du nicht so viele Ansprüche.

Diese Narrative sind kein Zufall – sie sind politisches und wirtschaftliches Werkzeug. Ein Werkzeug, das den Blick weglenkt von denen, die tatsächlich Verantwortung tragen.
Fachkräfte, Führungskräfte und Geringqualifizierte brauchen Gewissheit, dass der Staat sie im Alter schützt – und nicht bestraft.
Ein abgebauter Sozialstaat schwächt nicht nur die Armen, sondern die gesamte Wirtschaft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Deutschland braucht daher keinen Rückbau, sondern mehr Solidarität, soziale Gerechtigkeit und wirksame Umverteilung.

Fazit:
Es ist Zeit, die Verantwortung klar zu benennen: Nicht die Armen, Kranken, Pflegebedürftigen oder Rentner:innen sind das Problem. Das Problem sind die Finanzmärkte, Reiche und Politiker:innen, die auf Kosten der Schwächsten (Ausnahmen bestätigen die Regel) sparen.
Der Sozialstaat ist kein Hindernis, sondern das Fundament einer stabilen, gerechten und funktionierenden Gesellschaft. Wer ihn schwächt, schwächt nicht nur die Bedürftigen – sondern uns alle, weil er Zwiespalt erzeugt. Die soziale Scham muss die Seite wechseln.

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