Nach dem Endspielsieg, (1:0 für Madrid-2022) im Champions-League Finale (Madrid-Liverpool), brach Toni Kroos, genervt von den negativen Fragen, das Interview mit dem ZDF-Reporter Nils Kaben einfach ab. Ich höre und sehe in den Medien schon wieder: als Sportler, der Millionengagen einkassiert, ist man verpflichtet, den Sportreportern Rede und Antwort zu stehen. Die Reporter gehen nur ihrer Arbeit nach. Das ist nicht von der Hand zu weisen! Nur, da gewinnt Toni Kroos zum fünften Mal die Champions League, war einer der entscheidenden Akteure und muss sich anhören, dass Liverpool stark gespielt hat. Bescheuerter kann man ein Interview nicht führen. Nicht nur für die noch ausgepumpten Spieler, auch für die Fernsehzuschauer*innen, sind die sich wiederholenden Phrasen, der Reporter, eine Zumutung.
Oft taucht für die Zuschauer*innen das Gefühl auf, ein anderes Spiel gesehen zu haben. Diese, für einen Sportler häufig zwanghaft geführten Interviews, tun körperlich weh. Zumal, wenn den Spielern noch vor Verlassen des Spielfelds, ein Mikrofon unter die Nase gehalten wird. Nur, wer will solche schwachsinnigen Interviewfragen hören, wie: Erklären sie einmal, warum sie gewonnen haben! Oder nach einer Niederlage: Was haben sie falsch gemacht? Das, unter der Prämisse, dass die Zuschauer das Spiel mit eigenen Augen verfolgt haben und sich ihre eigene Meinung bilden konnten.
Ein triftiger Grund, erst mit Beginn des Spiels den Fernseher einzuschalten und nach direkt zum Spielende umgehend ein anderes Programm zu wählen, sind die Reporter und die sogenannten Experten, mit den krampfhaften Interviews und Analysen.
Klar, die Sportreporter bedienen mit ihren Interviews, direkt nach dem Spiel, die Medienlandschaft und sicherlich auch eine gewisse Anzahl von Menschen, die Gründe für Sieg oder Niederlage ihrer Mannschaft suchen. Es fällt aber auf, egal, welcher Reporter interviewt, die Fragen sind immer die Gleichen.
Toni Kroos hat mit seinem Schritt, hoffentlich, einen (im wahrsten Sinne des Wortes) Anstoß dafür gegeben, wie kann, direkt nach einem Spiel, ein für beide Seiten interessantes Interview geführt werden. Danke, Toni, für deine Courage. Hoffentlich trägt dieser mutige Schritt dazu bei, dass sich die Sender und Sportreporter einmal Gedanken machen, was interessiert die Zuschauerinnen und Zuschauer, nach so einem Spiel, tatsächlich.
Zum Glück gibt es einen Knopf, der jedem Fernsehzuschauer freistellt, diesen zu bedienen.
Ps. Mir ist bewusst, dass es bei diesem Palaver nur darum geht, teure Sendezeit zu generieren. Ein Grund mehr, für Sender und Experten, ihre Interviewstrategie zu überdenken!
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